Kontroverse Meinungen zum Parkhaus-Plan
Knittlinger Gemeinderat will mit Parkraum-Konzept Auslastung der Stellflächen optimieren

Knittlingen (efi). Der Plan für ein städtisches Parkraumkonzept wurde in der Sitzung des Gemeinderats vom Vertreter des Ingenieurbü-ros für Verkehrswesen aus Karlsruhe detail-liert erläuterte. Die Erhebung erfasst den Ist-Bestand an öffentlichen und privaten Stellplätzen, deren Auslastung zu bestimmten Tages- und Abendzeiten an einem Wochen- und einem Samstag und akribisch genau die jeweilige Parkdauer. Diese Daten sollen unter anderem auch als Entscheidungshilfe und Grundlage für das projektierte Parkhaus hinter dem Rathaus dienen.
Festgestellt wurden insgesamt 688 Stellplätze, davon 66 im Altstadtbereich, von denen 33, also 50 Prozent, durch Dauerparker belegt sind. Ziel ist, mit einer ausgewogenen Bewirtschaftung die Auslastung der Stellflächen zu optimieren. Dabei sind zu berücksichtigen: Der Einkaufsverkehr, der Besucher- und Touristenverkehr, die Bedürfnisse der Altstadtbewohner und die Beschäftigten in der Altstadt. Dort sind die engen Gassen ein Problem, die Anlieger parken daher oft halb auf der Fahrbahnbreite.
Als Resümee stand am Ende zur Debatte: im Zentrum für Kurzparker die Bewirtschaftung mit „Brötchentaste“(für kostenloses Kurzparken) einführen, der Bau der Rathaustiefgarage mit Bewirtschaftung, um die Brettener- und Stuttgarter Straße zu entlasten, die Anmietung von Dauerparkplätzen für die Rathausangestellten, die Einrichtung eines Parkleitsystems, das auf die nächstgelegene Parkplätze hinweist, verschiedene Möglichkeiten der Beschilderung und die Herausgabe eines Flyers mit dem Verzeichnis aller Parkmöglichkeiten, der besonders bei Veranstaltungen hilfreich wäre.
Michael Arnold (SPD), bisher ein Befürworter des Parkhausprojekts, wollte diesen Bau angesichts anderer wichtigerer Aufgaben nicht mehr forcieren. „Im Umkreis von 200 Metern sind freie Parkplätze vorhanden, mit einer intelligenten Parkraumbewirtschaftung lassen sich die Probleme lösen“. Investitionen für das Parkdeck hielt auch Frank Knodel (AL) für nicht angemessen und sprach sich für ein Parkleitsystem aus. Jörg Steinhilper erhielt Beifall für seinen Vorschlag, den Pfleghof bei Veranstaltungen zukünftig autofrei zu halten.
Dem Vorschlag, das ehemalige Bauhofgelände als Parkplatz auszuweisen, widersprach Hans Krauß (CDU). Er favorisierte das Parkdeck, und „für die Langzeitparker ums Rathaus herum muss dringend eine Lösung herbei“. „Nicht alles was wünschenswert ist, ist unbedingt notwendig“ meinte Evelyne Teschner-Klug (AL) und hielt geringfügig längere Wege für zumutbar. Der nächsten Generation wolle sie nicht die Schulden eines Parkhausbaus hinterlassen. Martin Blanc (SPD) möchte die Parkhausidee weiter verfolgen.


EFFIZIENTER als bisher soll in Knittlingen das Parken in der Innenstadt geregelt werden. Foto: Filitz

BNN, 13.05.2011