Über „Knittlinger Kreuz“

Knittlingen. Mit einer knappen Mehrheit einigte sich der Knittlinger Gemeinderat auf eine Erschließungs-Variante für das Gewerbegebiet „Knittlinger Kreuz“ . Der Hauptunterschied der vier vorgestellten Varianten war die Erschließungsgröße und die damit verbundenen Kosten, die vorfinanziert werden müssen

Gewerbeboulevard im „Knittlinger Kreuz“

Knappe Mehrheit für eine Erschließungsvariante


Vier Vorschläge standen zur Wahl

Von unserem Mitarbeiter Volker Henkel
Knittlingen. Der Knittlinger Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Dienstagabend eine Erschließungsvariante für den ersten Bauabschnitt im Gewerbegebiet „Knittlinger Kreuz“ entschieden. Nur eine knappe Mehrheit fand eine der vier vorgestellten Varianten.
Die Hauptunterschied der Varianten waren deren Erschließungsgröße und der damit verbundenen Kosten, die vorfinanziert werden müssen. Die Vorschläge reichten von 3,1 Hektar Ersterschließung bei Kosten von 2,3 Millionen Euro (Variante C) bis zu 7,9 Hektar bei Kosten von 3,3 Millionen Euro (Variante A). Bürgermeister Heinz-Peter Hopp betonte, dass es ihm wichtig sei, zu einem klaren Urteil für eine dieser Varianten zu kommen.
Ingenieur Dieter Reininghaus stellte die vier Varianten vor. Er sprach sich für Variante A oder B aus. Bei diesen wird der komplette nördliche an die B 35 angrenzende Bereich inklusive eines Gewerbeboulevards erschlossen. Für die Vermarktung wäre dies von Vorteil.
Dadurch werde ein „repräsentativer Eindruck“ für das Gewerbegebiet vermittelt, der von der B 35 gut einsichtbar wäre. Auch aus „technischer Sicht“ sei dies die sinnvollste Lösung.
Unterschiedlich fiel das Urteil der Räte aus. „Für uns kommt nur Variante A in Frage“, stellte Klaus Meiser für die CDU-Fraktion fest. Diese bedeute ein „sauberes Bild“. „Etwas zu groß“, stellte Dr. Joachim Leitz (Parteilose Wählervereinigung) diese Variante in Frage. Die kleinere Variante D (4,8 Hektar) bevorzugte er wegen der um 500 000 Euro geringeren Erschließungskosten. „Es gibt keine ideale Variante“, sagte Martin Blanc (SPD und freie unabhängige Wähler). Seine Fraktion bevorzuge die kleinste und günstigste Variante C.
Für diese sprach sich auch Evelyne Teschner-Klug (Alternative Liste Knittlingen) aus. Das finanzielle Risiko im Falle eines schleppenden Verkaufs der Grundstücke sei am geringsten und bei starker Nachfrage könne schnell der nächste Bauabschnitt erschlossen werden.
Hopp sprach sich für Variante B aus. „Antizyklisches Verhalten“ nannte er als Grund. In einer schwierigen wirtschaftlichen Lage wären die Kommunen gefordert. Mit der größeren Variante sah er einen Anstoß für den Hoch- und Tiefbau. Es sei kein Problem die direkt an die Bundesstraße 35 angrenzenden Flächen zu verkaufen. Auch für weitere in südlicher Richtung des Erschließungsgebietes liegende Flächen würden Gespräche geführt.
Die Finanzierung sei entweder durch eine Erhöhung des Kreditvolumens von sechs auf acht Millionen Euro oder über Rücklagen möglich, die derzeit als Festgeld angelegt sind. Was günstiger ist, müsse anhand der Zinssituation am Kapitalmarkt entschieden werden. Darauf machte Stadtkämmerer Manfred Dannecker aufmerksam.
Mit 13 Ja-Stimmen und zehn Nein-Stimmen entschied sich das Gremium für Variante B als ersten Erschließungsabschnitt. Dieser umfasst 5,9 Hektar im nördlichen an die B 35 angrenzenden Bereich inklusive des Gewerbeboulevards. Die Kosten liegen bei rund 2,8 Millionen Euro.
Die Räte stimmten der geänderten Planung zur Friedhofserweiterung in Freudenstein zu. Eine geplante Stützmauer im nördlichen Bereich entfällt. Dies hätte Kosten verursacht, die in keinem Verhältnis zum Erfolg stünden, hieß es. Der im Haushalt mit 150 000 Euro festgesetzte Investitionsrahmen könne so gehalten werden.
Für den Friedhof Knittlingen wurde einer Erweiterung um drei Urnenstelengruppen zugestimmt. Auch für die Auflösung von zwei Zwischenwegen gaben die Räte grünes Licht. „In einigen Teilen sind diese Wege gemeingefährlich“, sagte Ingenieur Edgar Schwab.
Martin Blanc (SPD und freie unabhängige Wähler) machte auf weitere Wege aufmerksam, die in keinen guten Zustand wären. Stadtkämmerer Manfred Dannecker sagte, dass darüber erst im Rahmen der nächsten Etatberatungen entschieden werden sollte.

BNN, 13.11.2008