Die Fauststadt aus der Vogelperspektive

Kniffliges Sommerrätsel entschlüsselt: Unser Fotograf flog dieses Mal über Knittlingen im Enzkreis

Von unserem Redaktionsmitglied Christina Zäpfel
Karlsruhe. Die Goethe-Freunde unter unseren Lesern hatten dieses Mal leichtes Spiel: Beim BNN-Sommerrätsel vom vergangenen Montag flog unser Fotograf Peter Sandbiller über Knittlingen, die Fauststadt im Kraichgau, in unmittelbarer Nähe zu Bretten. Knittlingens berühmtester Sohn ist der um 1480 geborene Arzt und Astrologe Dr. Johannes Georg Faust. Diesem hat Goethe sein wohl bekanntestes Werk gewidmet. Immerhin mehr als 1500 Leser haben beim bereits fünften Teil der BNN-Foto-Safari diese Stadt auch aus der Vogelperspektive eindeutig identifiziert. Aber auch einige falsche Tipps waren beim zugegebenermaßen kniffligen Rätsel dabei: Gaggenau, Gochsheim, Maulbronn oder Bretten – manche Leser ließen sich ganz schön in die Irre führen.
Auf den Spuren des berühmten Knittlingers kann man im historischen Altstadtkern bis heute wandeln. 1980 wurde das Alte Rathaus, ein Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert, zum weltweit bekannten Faust-Museum umgebaut. In der ehemaligen Lateinschule im Ort aus dem Jahre 1542 ist seit 2002 das Faust-Archiv untergebracht. Das Geburtshaus des sagenumwobenen Magiers steht direkt neben der St.-Leonhards-Kirche. Auf unserem Lösungsfoto ist das Faustmuseum eindeutig zu erkennen. Die idyllische Stadt im Enzkreis, 20 Kilometer nördlich von Pforzheim im Herzen der Region Kraichgau-Stromberg, hat knapp 8 000 Einwohner. Von oben lässt sich der historische Stadtkern wunderbar erkennen. Knittlingen hat tatsächlich nicht nur eine lange sondern auch eine bewegte Vergangenheit: Die Stadt wurde im Jahre 843 erstmals urkundlich erwähnt, damals noch als „Cnudelingen“. 1148 erwarb das Kloster Maulbronn die Rechte über Knittlingen, hier entstand dann auch einer der sieben Pfleghöfe des Klosters. Doch diverse kriegerische Auseinandersetzungen haben dem Ort und seinen historischen Bauwerken immer wieder zugesetzt. Als „des Landes Württemberg Vormauer und Grenzfeste gegen die Pfalz“ wurde sie einst bezeichnet
Auch die Post-Geschichte der Familie Thurn und Taxis ist mit dem Namen Knittlingen verbunden: Auf der Strecke zwischen dem damals niederländischen Mechelen bis ins österreichische Innsbruck wurde just in Knittlingen eine Poststation eröffnet, was für die Stadtentwicklung von enormer Bedeutung war.
Bis heute ist die sehenswerte Kleinstadt im Grünen vom Weinbau und seiner Tradition geprägt. Dies wird vor allem alle zwei Jahre deutlich, wenn das Fauststadtfest und sein historischer Umzug mehrere tausend Besucher anlocken. Auch beim herbstlichen Weinfest kommen viele Besucher aus der Region, angelockt vom Wein und von der Gastlichkeit. Ein Ausflug dorthin lohnt also allemal, am 6. September ist es wieder soweit.
Gehören Sie dieses Mal leider nicht zu den Gewinnern? Dann versuchen Sie es doch einfach beim nächsten Mal. Am Montag kommt bereits der sechste Teil, bei dem es einnmal mehr heißt: Adlerauge sei wachsam! Natürlich nehmen alle Teilnehmer auch nächste Woche wieder automatisch an der großen Abschlussverlosung teil. Hier haben Sie noch einmal die Chance auf einen einwöchigen Aufenthalt mit Halbpension im Fünf-Sterne-Superior-Hotel Dollenberg in Bad Peterstal-Griesbach.



ALTSTADTIDYLLE IN KNITTLINGEN: In diesem Fachwerkhaus ist das Faustmuseum untergebracht. Der Arzt, Alchemist und Astrologe Dr. Johannes Georg Faust kam in Knittlingen zur Welt. Foto: Sandbiller


BNN, 23.08.2008

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