Konzentration beim Maibaumstellen gefragt
In Knittlingen, Bauerbach und zahlreichen anderen Orten wurden die Maibäume errichtet

Knittlingen/Bretten (vh/roal). Der Mai kann beginnen – die Maibäume wurden allerorten aufgestellt. Trotz regnerischen Wetters lockte das Maibaumaufstellen in Knittlingen am Mittwochabend rund 200 Schaulustige an. Konzentriertes Arbeiten war vor der Kelter gefragt, um den feucht gewordenen Stamm richtig zu verankern. 15 Meter hoch ist der Fichtenstamm, der als Maibaum vor der Knittlinger Kelter aufgestellt wurde.
Leichter Regen machte eine besonnene Arbeit der Handwerker der Zimmerei Otto Egler sowie den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes und der Knittlinger Wehr notwendig. Mit einem Kranwagen wurde der Stamm in die Senkrechte gehoben, während ihm am Boden unzählige Hände, in die zur Verankerung vorgesehene Grube bewegten. Keile einbauen, mit Hammerschlägen Stück für Stück fixieren, die Maibaumsteller gingen konzentriert zur Sache. Am Ende wurde ein kleiner Tannenbaum mit der Drehleiter von zwei Floriansjüngern auf die Spitze gesetzt.
Kurt Steinhilper hatte dem Stamm einen frischen Anstrich gegönnt. Gemeinsam mit Karl Hähnle hat er sämtliche Handwerksfiguren aus starkem Blech geschnitten und bemalt. Auch einige Faustszenen zieren den Baum. Bis nächstes Jahr will Steinhilper wieder neue Motive machen. Der Maibaum regt ihn immer wieder in seiner Fantasie und seinem gestalterischen Ehrgeiz an. Kinder der städtischen Kindergartens in der Goethestraße und des evangelischen Kindergartens gestalten mit einigen Tänzen ein Rahmenprogramm. Die Stadtkapelle Knittlingen und die Seniorentanzgruppe sorgen für weitere Unterhaltung.
Eine rustikale Angelegenheit ist das Maibaumstellen in Bauerbach: Das Dorf lebt hier noch seine landwirtschaftliche Tradition aus und unterscheidet sich so von den Nachbarorten. Nicht Kranwagen stellen den Baum auf, sondern Landwirte mit ihren Maschinen. In diesem Jahr waren es Ortschaftsrat Frank Müller und Ortsvorsteher Wolfgang Rück.
Müller hob den mit Maienbändern und einem Kranz geschmückten Baum mit dem Frontlader seines Traktors soweit an, bis Rück mit einer anderen Landmaschine unter den Baum fahren konnte um ihn ganz vorsichtig und behutsam in die Senkrechte zu bringen. Während die fast 20 Meter hohe Fichte langsam „hochwuchs“, wurde sie von der Landju-gend mit Seilen aus den Rathausfenstern gesi-chert und das Stammende von Feuerwehrmännern in die Halterung „bugsiert“.
Die zahlreichen Zuschauer spendeten denn auch herzlichen Beifall. Der Musikverein umrahmte die Veranstaltung, die Landjugend bewirtete die Besucher im Schulhof.




MIT VEREINTEN KRÄFTEN wurde der Maibaum in Bauerbach gestellt: Landwirte ließen ihre Schlepper arbeiten, die Landjugend sicherte den Baum mit Seilen ab. Foto: Albert


BNN, 02.05.2008


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