Weicheres Wasser


Knittlingen. Der Knittlinger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstagabend mehrere Maßnahmen beschlossen, um die Güte des Trinkwassers zu verbessern. Vor allem die Härte des Wassers soll gemindert werden. Außerdem wird mehr Bodenseewasser zugemischt.

Weicheres Wasser im Leitungsnetz
Knittlinger Gemeinderat beschließt mehrere Maßnahmen, um Wassergüte zu verbessern


Beimischung von mehr Bodenseewasser

Von unserem Redaktionsmitglied Joachim Schultz
Knittlingen. Für ungeduldige Knittlinger, die schon lange auf ein Trinkwasser mit geringerer Härte warten, brechen bald bessere Zeiten an: Der Knittlinger Gemeinderat hat in der Sitzung am Dienstagabend unter anderem beschlossen, das Wasser aus dem kommunalen Leitungsnetz qualitativ zu verbessern. Zu dem verabschiedeten Maßnahmenbündel gehört der Einbau einer modernen Filteranlage, um die Güte des Knittlinger Wassers zu verbessern. Um den Härtegrad zu senken, mischt man künftig außerdem mehr Bodenseewasser zum Knittlinger Wasser.
Gemeinderäte äußerten sich vor dem Votum zufrieden über das Konzept zum Ausbau der kommunalen Wasserversorgung. Bis 2010 will man das Leitungsnetz auf den neuesten Stand bringen. Die Kosten summieren sich auf einen Betrag in der Größenordnung zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro. Bürgermeister Heinz-Peter Hopp kündigte wegen der Investition als Konsequenz einen höheren Preis an. Er rechnet mit einer Erhöhung von etwa 20 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser.
Entscheidende Grundlage bei den Beratungen über die Sicherung der örtlichen Wasserversorgung war eine Bestandsaufnahme des Leitungsnetzes in der Kernstadt. Bei der Untersuchung durch ein Stuttgarter Fachbüro wurde festgestellt, dass mit der fortschreitenden Bebauung des Wohngebiets Römerweg und der Gewerbegebiete die erforderliche Versorgung mit Wasser nicht gewährleistet werden könne. Insbesondere entsprächen die Druckverhältnisse im nördlichen Baugebiet Bergfeld, dem Bauerbacher Pfad, der Beethovenstraße sowie dem Römerweg und in höher gelegenen Gewerbegebieten nicht den Erfordernissen.
Zur Lösung des Problems trägt nach Auffassung des Ingenieurbüros der Bau einer zwei Kilometer langen Verbindung zwischen dem Trinkwassernetz von Knittlingen (Hochbehälter und Tiefbrunnen Etzwiesen) und dem Hochbehälter Kleinvillars bei. „Dadurch könnten beide Stadtteile im Notfall vom Hochbehälter Gigelberg oder dem Hochbehälter Kleinvillars versorgt werden. Die Gewerbegebiete können bei Spitzenbedarf oder im Brandfall ebenfalls über beide Hochbehälter versorgt werden“, sagte Hopp und betonte die Bedeutung des Vorhabens.
Um etwa ein Drittel soll die Wasserhärte (von Härtegrad 20 auf mindestens 14) gesenkt werden. Möglich macht dies eine neue Enthärtungsanlage für das gesamte Knittlinger Trinkwasser. Außerdem mischt man dem geförderten Nass aus den Etzwiesenquellen mehr Wasser aus dem Netz der Bodenseewasserversorgung hinzu. „Durch die Senkung des Härtegrads treten für die Haushalte positive Effekte ein, mit denen teilweise die Erhöhung des Wasserpreises ausgeglichen werden kann“, erläuterte Hopp. Durch weicheres Wasser werde weniger Waschmittel benötigt und die Privathaushalte, die über eine Enthärtungsanlage verfügen, könnten ihre Anlage sparsamer und damit kostengünstiger betreiben.
Um die automatische Kontrolle der Wasserqualität und die Rund-um-die-Uhr-Versorgung reibungsloser zu gestalten, genehmigte der Gemeinderat den Bau einer zentralen Fernüberwachung aller städtischen Anlagen, die bei der Versorgung mit Wasser wichtig sind.
Im Februar sollen die Arbeiten für die konkreten Planungen ausgeschrieben werden. Darauf basiert die anschließende Ausschreibung der einzelnen Bauabschnitte.

BNN, 20.12.2007