Groove und Harmonie
Hellmut Hattler und Band im Kulturkeller „Cellarium“

Psychedelisch anmutende Tonarrangements

Voll Groove und mit intensiver Melancholie war der Auftritt von Hellmut Hattler im Knittlinger Kulturkeller „Cellarium“. In Quartettbesetzung sorgte die Band bei den rund 120 Besuchern für ein wohltemperiertes akustisches Erlebnis.
Das Programm von Hellmut Hattler (Bass), Fola Dada (Gesang), Torsten de Winkel (Gitarre) und Oli Rubow (Schlagzeug) hat sich nicht verändert, seit sie vor einem Jahr das letzte Mal im „Cellarium“ gespielt haben. Aber es gibt ein Charakteristikum, das für Hellmut Hattler auf der Bühne immer wieder ein Erlebnis ist. „Es ist toll, wie die Band Songs mit festen Strukturen ganz unterschiedlich spielen kann.“
Der intensive Groove gehörte zu den Songs, und Oli Rubow gab ihm einen trockenen und klaren Klang. Im Zusammenspiel mit Hellmut Hattler entstand eine Rhythmik, die ohne Pause voll Leben war. Torsten de Winkel ließ sich als Gitarrist nicht festlegen. Mit wohltuenden jazzig klingenden Soli garnierte er die Musik, ebenso wie mit kleinen psychedelisch anmutenden Tonarrangements.
Fola Dada war nicht die Frontfrau, die durch ihre Stimmgewalt alle Aufmerksamkeit auf sich lenkte. In einer Symbiose verschmolz sie mit den Instrumenten. Ihr Gesang glitt ruhig auf der Rhythmik, die damit auch bei progressiver Dynamik wie eine Woge durch das „Cellarium“ hallte – fast meditative Anmut. „So eine Art Freiheitsgedanke.“ Für Hellmut Hattler ist das der Ausdruck seiner Musik. Den Fans will er etwas Positives mit auf den Weg geben. Er freut sich, wenn sie ihn sehen und denken, „seit über 30 Jahren lebt er von der Musik“.
Als er damit angefangen hat, hatte er keineswegs so viele Fürsprecher für eine musikalische Laufbahn. Zurzeit interessiert er sich sehr für Latin-Musik. Was daraus wird, das weiß er noch nicht. Eine kreative Pause darf auch sein. „Authentizität“ ist ihm wichtig und das schließt Veränderungen mit ein. Volker Henkel



TREIBENDER GROOVE und Melancholie verschmelzen beim Auftritt von Hellmut Hattler, Oli Rubow, Fola Dada und Torsten de Winkel (von rechts) im Knittlinger Kulturkeller Cellarium. Foto: Fotomoment


BNN, 25.10.2007


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