Ideen zum Stadtmarketing noch Geheimsache

Knittlinger Bürger erarbeiten Vorschläge in Arbeitsgruppen / Ergebnisse an die Verwaltung

Knittlingen (ih). Das Projekt Stadtmarketing in Knittlingen geht in die nächste Runde. Rund 20 Bürger haben sich am Samstag in zwei Arbeitsgruppen in der Dr.-Johannes- Faust-Schule getroffen, um Verbesserungsvorschläge zu den Themen Stadtbild und Verkehrsentwicklung sowie Wirtschaftsförderung zu erarbeiten.
„Die Bürger sind sehr engagiert“, zieht Professor Dr. Konrad Zerr von der Hochschule Pforzheim eine erste Bilanz. Inhaltlich halten sich Projektleiter Zerr und Stadtverwaltung noch bedeckt.
„Das Konzept zum Stadtmarketing, das sich ursprünglich aus der Bürgerbefragung 2004 entwickelt hat, macht gute Fortschritte“, freut sich Professor Dr. Konrad Zerr, der zusammen mit Professor Gabriele Naderer das Projekt im Auftrag der Stadt Knittlingen betreut. Das Duo kommt von der Wirtschaftsfakultät der Pforzheimer Hochschule und bringt Spezialwissen mit. Zerr ist beim dem Studiengang Marketing tätig, Naderer beim Studiengang Marktforschung.
„Alle Bürger bringen sich mit Ideen ein, zum Teil sind die vorgeschlagenen Maßnahmen sogar schon sehr konkret“, lobt er seine Arbeitsgruppe, die sich mit Möglichkeiten zur Wirtschaftsförderung auseinander setzt. „Dabei sind die Teilnehmer sehr kompetent und durchaus fachkundig. Aus zeitlichen Gründen mussten wir die Themen Parkplatzsituation und Einzelhandel für heute erst einmal ausklammern.“
Bei der Präsentation der Inhalte will Professor Zerr der Stadtverwaltung nicht vorgreifen. „Es wäre den Bürgern gegenüber unfair, zu diesem Zeitpunkt konkrete Maßnahmen zu nennen. Wir werden die Ergebnisse protokollieren und an unseren Auftrageber weiterleiten“, erklärt er. „Es macht keinen Sinn, die Arbeit auf eine breite Basis zu stellen, wenn es in der Gruppe noch keinen Konsens gibt. Wenn wir jetzt Themen in die öffentliche Diskussion stellen, schafft das nur Handlungsdruck“, befürchtet der Marketingexperte.
„Der Austausch der Bürger ist offen, die Stadt mischt sich nicht ein“, betont Hauptamtsleiter Stephan Hirth. Während die Arbeitsgruppen hinter verschlossen Türen tagen, muss er draußen warten. Am Samstag war der Verwaltungsmann ausschließlich für die Logistik von Kaffee und Kuchen für die Forums-Teilnehmer zuständig.
Das wird nicht so bleiben. „Die Vorschläge werden in der Verwaltung aufbereitet und kanalisiert“, erklärt Hirth. „Die Idee, ein Schwimmbad zu bauen, wäre an sich gut, aber eben sehr teuer und nicht finanzierbar“, verdeutlicht Hirth an einem fiktiven Beispiel, dass Verwaltung und Gemeinderat überzeugt werden müssen.
„Wir sehen Stadtmarketing als lebendigen Prozess, an dem die Bürger sich beteiligen. Der Weg ist hier schon ein Teil des Ziels.“

BNN, 02.04.2007