Ohrwürmer und ein Motorrad aus der Wirtschaftswunderzeit
Gelungenes Jahreskonzert des Knittlinger Gesangvereins mit Titeln von Conny Francis, Drafi Deutscher und Petula Clark

Knittlingen (rh). Melodien und Lieder aus der Zeit der Wirtschaftswunderjahre, eingepackt in Informationen über politische und sportliche Ereignisse, Musik und Begebenheiten aus der Zeit zwischen 1950 und 1970, standen im Mittelpunkt der Jahresfeier des Gesangvereins Knittlingen. Die meisten der Titel sind inzwischen zu Ohrwürmern geworden und gereichten damit vor allem für die Älteren unter den Besuchen zum Synonym für eine unvergessliche Zeit der Aufbruchstimmung.
Mit dem musikalischen Auftakt des ebenso abwechslungsreichen wie auch unterhaltsamen musikalischen Reigens gaben der durch die Akteure des jungen Chores „Unlike“ verstärkte gemischte Chor und Chorleiter Alex Rieger mit „Hey das ist Musik für dich“ das beschwingte Motto des Abends aus. Der rund 40-köpfige gemischte Chor ließ eine Reihe von unvergessenen Ohrwürmern folgen, angefangen von Petula Clark’s „Downtown“ über „Rot ist der Wein“ und „Santo Domingo“ bis hin zu Rocca Granatas „Marina“.
Dass im Nachwuchsbereich des Gesangvereins Knittlingen sich etwas tut, bewiesen die jungen Damen und Herren des Jungen Chors „Unlike“, die nicht nur als Ensemble, sondern auch mit einigen Soli glänzen konnten. Solche gaben unter anderem Helga Seiter-Neininger mit einem Alexandra-Potpourri „Mein Freund der Baum“/„Zigeunerjunge“, Daniela Hartmann im Westernlook und Petticoat mit Gittes „Ich will nen Cowboy als Mann“, das Nachwuchs-Trio Isabel Bonnet, Madeleine Egger und Julia Kesselbach mit einem Medley „Schuld war nur der Bossanova“, Johannes Dietz mit dem „Babysitter-Boogie“ und Isabel Bonnet mit Sandy Shaws Welterfolg „Puppet On A String“ zum Besten.
Der Junge Chor selbst gab eindrucksvoll Kostproben seines riesigen Repertoires unter anderem mit dem „Schönen fremden Mann“ von Conny Francis, Drafi Deutschers unvergessenem „Marmor, Stein und Eisen bricht“ oder dem legendären Bill-Haley-Hit „Rock Around The Clock“.
Nicht enden wollender Beifall war am Ende des rund dreistündigen Programms verdienter Lohn für alle Akteure und auch für Chorleiter Alex Rieger, dem nicht nur die musikalische Leitung des Abends oblag, sondern der auch alle Arrangements selbst geschrieben hatte. Der Junge Chor wurde indes nicht eher von der Bühne gelassen, bevor er gleich noch zwei schwungvolle Zugaben draufgelegt hatte.
Mit vielen Informationen und Begebenheiten aus dieser Zeit hatte Helga Seiter-Neininger als Kennerin der Wirtschaftswunderjahre die Gäste durch das Programm begleitet, während an die Wände der Stadthalle geklebte Fotos unter anderem von Altkanzler Ludwig Erhard (dem Vater des Wirtschaftswunders), John F. Kennedy, den Beatles und von Heintje sowie eine über 50 Jahre alte 250er BMW als Blickfang vor der Bühne an diese Zeit erinnerten.



47249147!1
ERINNERUNG AN DIE WIRTSCHAFTSWUNDERJAHRE: Die Aktiven des Gesangvereins erinnerten bei ihrer Jahresfeier an Zeiten, die musikalisch vielen in guter Erinnerung sind. Foto: rh

BNN, 25.01.2007


Zurück zum Pressespiegel