Stets auf der Suche nach der
bestmöglichen Entscheidung
Helmut Begero nach 41 Jahren
kommunalpolitischer Tätigkeit aus dem Knittlinger Gemeinderat
verabschiedet
Knittlingen
(vh). Drei neue Gemeinderatsmitglieder wurden am Dienstagabend in
Knittlingen verpflichtet. Bei dieser ersten Sitzung des neuen Jahres
gab es für Helmut Begero (SPD) viel Anerkennung. Er beendete nach
41 Jahren seine Tätigkeit als Stadtrat. Neben ihm wurde auch
Lothar Frick (CDU) aus dem Gremium verabschiedet. Aus beruflichen
Gründen konnte er sein Amt nicht mehr ausüben. Deshalb konnte
der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung auch an der
Sitzung am Dienstag nicht teilnehmen. Der Fraktionssprecher der CDU,
Klaus Meiser, las ein Schreiben Fricks vor, in dem sich dieser bei den
Gemeinderäten für die Zusammenarbeit bedankte.
Mit viel Lob wurde der Einsatz von Helmut Begero als Gemeinderat
gewürdigt. 41 Jahre war er in dieser Funktion tätig. Laut
Gemeindeordnung ist es nach über zehnjähriger Tätigkeit
als Gemeinderat möglich, dieses Amt ohne Nennung von Gründen
zu beenden. Für Helmut Begero war dafür nun der Zeitpunkt
gekommen. Auch Knittlingens Bürgermeister a. D. und
Ehrenbürger Otto Kübler sowie der langjährige
stellvertretende Bürgermeister Heinrich Werthwein kamen zu seiner
Verabschiedung.
„Von Ihrem Schlag gibt es in Baden-Württemberg nur ganz wenige“,
wandte sich Bürgermeister Heinz-Peter Hopp an Begero. Vom 7.
November 1965 bis jetzt war Helmut Begero im Knittlinger Gemeinderat.
In dieser Zeit war er auch Sprecher der Fraktion „SPD und Freie
Unabhängige Wähler“. Von November 1968 bis 2004 begleitete er
außerdem das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters. Den
bereits mit verschiedenen Ehrenmedaillen des Gemeindetags, der
großen Faust-Medaille des Enzkreises, der Bürgermedaille der
Stadt Knittlingen, dem Bundesverdienstkreuz am Bande und der bronzenen
Verdienstmedaille des Landkreistages Ausgezeichneten beschrieb
Knittlingens Verwaltungschef mit den Worten, „mit Ausdauer und
Intelligenz, aber auch mit der nötigen Portion Hartnäckigkeit
ausgestattet, war es stets ihr Bestreben, dass nicht die erstbeste,
sondern die wirklich beste aller möglichen Entscheidungen
getroffen wird“. Für die SPD-Fraktion hob Martin Blanc den rein
ehrenamtlichen Einsatz hervor, den Helmut Begero über diesen
langen Zeitraum „für die Stadt und seine Einwohner“ investiert hat.
Helmut Begero meinte, er würde „mit einem klaren Ja“ antworten,
wenn man ihn heute frage, ob er diesen Aufwand noch mal machen
würde. In seinem kurzen Rückblick auf seine Zeit als
Gemeinderat ging er auf die Umstrukturierung Knittlingens von einer
landwirtschaftlichen zu einer gewerblich orientierten Wohn- und
Kulturgemeinde ein.
Zwei wichtige Punkte nannte er für das Amt als Gemeinderat.
„Mindestens zwei Züge voraus denken und alle möglichen
Konsequenzen einer Entscheidung einbeziehen.“ Außerdem sollten
bei den Bürgern keine Hoffnungen geweckt werden, die später
nicht erfüllt werden könnten. Geld könne immer nur
einmal ausgegeben werden. Und das sollte so getan werden, dass
möglichst jeder etwas davon hat.
Der bereits im Dezember verabschiedete Gemeinderat Gerd Efferenn (CDU)
erhielt von Bürgermeister Heinz-Peter Hopp ein Buch- und ein
Bildgeschenk von Knittlingen für seine Arbeit als Gemeinderat.
Lothar Frick und Gerd Efferenn wurden am 24. Oktober 1999 erstmals
gewählt und sind am 13. Juni 2004 wieder gewählt worden. Gerd
Efferenn schied aus beruflichen Gründen und wegen seines geplanten
Wohnortwechsels aus dem Amt aus.
Als Nachfolger für die verabschiedeten Gremiumsmitglieder wurden
am Dienstag Ingeborg Altseimer (CDU), Waltraut Ertner (CDU) und
Jörg Steinhilper (SPD und Freie Unabhängige Wähler) auf
ihre Tätigkeit als Gemeinderäte verpflichtet.
|