„Haushalt auf soliden Beinen“
Stadt Knittlingen will in allen Bereichen kürzen, hat aber noch Raum für Investitionen – Mehr Augenmerk auf Jugend verlangt

KNITTLINGEN. Ein Haushalt auf soliden Beinen: So bezeichnete Knittlingens Kämmerer Manfred Dannecker das Zahlenwerk für 2006. Es gibt Kürzungen in allen Bereichen, aber auch Investitionen in Höhe von 2,76 Millionen Euro.

Stadtkämmerer Manfred Dannecker stellte in der jüngsten Gemeinderatssitzung den Haushaltsplanentwurf vor. Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von 14,18 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt für Anschaffungen, Baumaßnahmen und Investitionen umfasst 2,98 Millionen Euro. Eine Kreditaufnahme soll in diesem Jahr vermieden werden. „Kürzungen und zeitliche Verschiebungen von Investitionsmaßnahmen und Anschaffungen sind nicht zu vermeiden“, erklärte der Stadtkämmerer.

Auch im Verwaltungshaushalt seien fast alle Bereiche von Kürzungen betroffen. Die Steuerkraftsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 91 550 Euro auf 5,2 Millionen Euro erhöht. „Insgesamt steht der Haushalt auf soliden Beinen“, meinte Manfred Dannecker. Er machte unter anderem auch die gegenüber dem Vorjahr stabil bleibendem Gewerbesteuereinnahmen dafür verantwortlich, dass 742 000 Euro vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt zugeführt werden können. Aus diesem werden zahlreiche Investitionen finanziert (siehe zum Thema). Die Summe von 2,76 Millionen Euro sei angesichts der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen durchaus beachtlich, erklärte Dannecker. Karl Hähnle (Parteilose Wählervereinigung) sprach von „Kürzungen in einem erträglichen Rahmen“. Wichtig sei, dass keine neuen Schulden aufgenommen werden. „Ein realitätsbezogener Haushaltsplan“, urteilte Helmut Begero (SPD). Er sprach ausdrücklich den Steuerzahlern einen Dank aus, von deren Geld der öffentliche Haushalt finanziert wird. Klaus Meiser (CDU) stellte weitere Sparmöglichkeiten bei Personal und Stadtmarketing fest.

Mit zahlreichen Anmerkungen ging Evelyne Teschner-Klug (Alternative Liste) auf den Haushaltsplanentwurf ein. Sie forderte vor allem in Kinder und Jugendliche mehr zu investieren. Es müsse überlegt werden, wie Gelder für diesen ! Bereich frei gemacht werden könnten. Nur gesetzliche Vorgaben zu erfüllen reiche nicht aus, um der Stadt „ein familienfreundliches Profil zu geben“.

Ab nächstem Jahr sollte der Gemeinderat in Klausur gehen, um zukünftige Schwerpunkte im Haushalt zu diskutieren. Der Ausbau der Dr.-Johannes-Faust-Schule zu einer Ganztagsschule könnte für sie dazu gehören. Lothar Frick (CDU) hätte sich in manchen Bereichen andere Prioritäten gewünscht. Er stellte in Frage, ob das Bürgerbüro, für das knapp 140 000 Euro im Haushalt veranschlagt sind, sofort in Angriff zu nehmen sei. Die Sanierung einiger öffentlicher Gebäude sah er als dringlicher an.





PZ-Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 30.03.2006.