Grünes Licht für Bürgerbüro
Knittlinger Gemeinderat stimmte gestern Abend dem Umbau des Erdgeschosses im Rathaus zu

KNITTLINGEN. Flexiblere Öffnungszeiten und besserer Service: Das und noch mehr soll das Knittlinger Bürgerbüro bieten. Gestern Abend hat der Gemeinderat entschieden, dafür das Erdgeschoss des Rathauses umzubauen.

Schon seit geraumer Zeit wünschen sich viele Knittlinger eine bürgernähere Verwaltung. Dies kam nicht zuletzt bei einer Umfrage zum Stadtmarketingkonzept zum Ausdruck (PZ hat berichtet). Nun macht die Fauststadt Ernst: Im Erdgeschoss des Rathauses sollen Stadtbauamt und Kämmerei Platz machen für ein helles, freundliches Großraumbüro mit einer Infotheke. Das neue Dienstleistungszentrum, für das Kosten in Höhe von 139 000 Euro veranschlagt sind, wird im westlichen Gebäudeflügel des Rathauses untergebracht, dort wo einst ein Ladengeschäft seinen Platz hatte. Einen Eingang samt Treppe gibt es schon, dieser wird laut dem beauftragten Architekten Martin Entenmann wieder aktiviert.

Diskussionen löste im Gemeinderat allerdings der ebenfalls dort geplante behindertengerechte Zugang aus. Durch die Rampe werde die Zufahrt zum Rathaus-Parkplatz relativ eng, befürchtete nicht nur Helmut Begero (SPD). Auch Karl Hähnle (Parteilose Wählervereinigung) forderte, die Pläne zu überdenken und gegebenenfalls die Rampe ein bisschen steiler zu gestalten. Entenmann wies jedoch auf die gesetzlich vorgeschriebene Neigung und eine mögliche Haftung der Gemeinde bei Unfällen hin.

Nicht das einzige strittige Detail: So forderte Cornelia Müller (Alternative Liste) im Großraumbüro auch eine Kinderecke einzurichten und Hans Krauß (CDU) schlug vor, die geplante Empfangstheke vor den Arbeits- und Beratungsplätzen zu platzieren. „Um den Mitarbeitern Wege zu verkürzen und diesen Bereich ein bisschen abzuschirmen.“
Aufgrund der zahlreichen Details soll der Ausbau des Rathaus-Erdgeschosses in enger Abstimmung mit dem Gemeinderat und mit Vor-Ort-Terminen verwirklicht werden.

Auch in Bezug auf die Umsetzung des Bürgerbüros gibt es noch viel Klärungsbedarf: Der scheidende Knittlinger Hauptamtsleiter Raine! r Gutöhr lein hat dafür zwar eine Konzeption erarbeitet. Diese soll jedoch lediglich als Handlungsrahmen verstanden werden. „Wir wollen uns an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientieren“, erklärte Bürgermeister Heinz-Peter Hopp.

Stichwort Öffnungszeiten: Angedacht ist, das Bürgerbüro am Donnerstag probeweise bis 18.30 Uhr oder 19 Uhr und auch am Samstag zu öffnen. „Wir müssen die Öffnungszeiten so legen, wie die Bürgerschaft sie will“, sagte Helmut Begero und machte auch ein Fragezeichen hinter die Zahl der Mitarbeiter. Ob dies zwei oder drei sein müssten, werde die Nachfrage nach Dienstleistungen zeigen.

Als wesentliche Aufgabe des Bürgerbüros sieht das Konzept den Einwohnermelde- und den Sozialbereich. So sollen dort unter anderem Personalausweise oder Anträge ausgestellt, aber auch Formulare und Infobroschüren ausgegeben werden.






PZ-Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 29.03.2006.

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