Knittlinger Wehr noch ohne neuen
Kommandanten
Bei der
Jahreshauptversammlung erreichte kein Bewerber die erforderliche
Mehrheit / Thomas Appenzeller geehrt
Knittlingen
(rh). Die Knittlinger Floriansjünger müssen nachsitzen: Trotz
dreier Wahlgänge konnte bei der Jahreshauptversammlung in der
Stadthalle kein Nachfolger für den nicht mehr kandidierenden
Thomas Appenzeller gefunden werden. Dabei hatte es zwei
hochkarätige Bewerber um dieses Amt gegeben – den bisherigen
Knittlinger Abteilungskommandanten Klaus Karst und Zugführer
Markus Haberstroh. Doch letztlich konnte keiner von ihnen die Mehrheit
der Stimmen auf sich vereinigen. Nach dem dritten Wahlgang, der mit
jeweils 33 Stimmen einen Patt brachte, beendete Wahlleiter Appenzeller
satzungsgemäß die Wahlhandlung.
Der erste Wahlgang war zuvor annulliert worden, nachdem der
Wahlausschuss die Auszählung der Stimmen auf der Bühne der
Stadthalle – und damit nichtöffentlich – durchgeführt hatte.
Im zweiten Wahlgang entfielen 34 der insgesamt 69 abgegebenen Stimmen
auf Markus Haberstroh und 30 auf Klaus Karst, während einmal Uwe
Braun genannt wurde und vier Stimmzettel ungültig waren.
Innerhalb der kommenden vier Wochen, erklärte der kommissarische
Chef der Gesamtleitende Thomas Appenzeller, werde er eine
außerordentliche Hauptversammlung mit Neuwahlen ansetzen. Neben
dem Gesamtkommandanten steht dann auch sein Stellvertreter (bislang
nicht besetzt) zur Wahl, während darüber hinaus auch die von
den drei Abteilungen bereits durchgeführten Wahlen ihrer
Führungscrews noch zu bestätigen sind.
Thomas Appenzeller selbst wurde von Bürgermeister Heinz-Peter Hopp
und seinen Feuerwehrkameraden dennoch verabschiedet. Das Stadtoberhaupt
würdigte das langjährige ehrenamtliche Engagement des seit
1970 der Knittlinger Wehr angehörenden Stadtbrandmeisters, davon
lange Zeit an verantwortlicher Position und die letzten zehn Jahre als
alleinverantwortlicher Kommandant. Aus den Händen von Hopp durfte
Appenzeller einen Geschenkkorb samt Ehrenurkunde entgegennehmen, seine
Feuerwehrkameraden überraschten ihn mit einem Musical-Gutschein.
Zuvor hatte Appenzeller in seinem Rechenschaftsbericht darauf
hingewiesen, dass die in ihren drei Abteilungen Knittlingen,
Freudenstein-Hohenklingen und Kleinvillars über derzeit 82 (im
Vorjahr waren es noch 81) aktive Mitglieder verfügende Wehr im
abgelaufenen Jahr bei 49 (50) Einsätzen insgesamt 15 (17)
Brände zu löschen hatte, darunter drei Großbrände
mit einer Toten und einigen Verletzten innerhalb der eigenen Mauern.
Herausragende Ereignisse des vergangenen Jahres seien daneben der Tag
der offenen Tür sowie die Übergabe der von Knittlinger
Gewerbetreibenden gesponserten Wärmebildkamera gewesen, die bei
einigen Einsätzen bereits beste Dienste erwiesen habe.
Für die Abteilung Knittlingen konkretisierte Abteilungskommandant
Klaus Karst, dass seine 50 (53) Wehrmänner zu 47 Einsätzen,
darunter 15 Brandeinsätzen und sieben Hilfeleistungen bei
Verkehrsunfällen, gerufen worden und dabei teilweise sehr hohen
körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt gewesen seien.
Im Hinblick auf zurückgehende Aktivenzahlen plane man die
Gründung von Jugendwehren auch bei den Abteilungen Knittlingen und
Kleinvillars.
Ein ereignisreiches Jahr mit neun (sechs) Alarmeinsätzen und 20
Übungen vermeldete der Freudenstein-Hohenklinger
Abteilungskommandant Matthias Horn. Für die Abteilung Kleinvillars
mit ihren zwölf Aktiven berichtete Kommandant Olaf Kuß
über fünf Brand- und 16 Übungseinsätze.
Kreisbrandmeister Bernd Straile (Mühlacker) und der
stellvertretende Feuerwehr-Verbandsvorsitzende Hubert Sickinger
(Neuhausen) nahmen abschließend Ehrungen vor. Für
25-jährige Zugehörigkeit durften dabei Klaus Müller,
Manfred Müller und Hugo Roth (alle von der Abteilung
Freudenstein-Hohenklingen) das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber in
Empfang nehmen.
Stadtkommandant Appenzeller beförderte den neu gewählten
Knittlinger Abteilungskommandanten Timo Haller zum Brandmeister,
Andreas Bimmler, Markus Dietz, Andreas Komke, Michael Komke, Michael
Link, Michael Merkel und Michael Duffner zu Oberfeuerwehrmännern
sowie Simon Hammer, Dennis Mühlich, Hartmut Schreiber, Maik Wirth
und Marco Notter zu Feuerwehrmännern.
Der Musikzug der Fauststadt-Wehr unter der Stabführung von Michael
Arnold umrahmte die Versammlung.
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