Satirischer Anstrich für Russlands Vergangenheit

KNITTLINGEN. Russische Alltagsrealität der 20er- und 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts stand im Mittelpunkt einer Lesung im Knittlinger Steinhaus. Thomas Reschke war aus Berlin angereist, um mit Erzählungen von Michail Sostschenko der Vergangenheit Russlands einen satirischen Anstrich zu geben.

Enzyklopädie des Alltags

"Wie mit Gabeln aufs Wasser geschrieben", heißt das aktuelle vom Mannheimer Persona-Verlag herausgegebene Buch mit Erzählungen von Michail Sostschenko (1895-1958). Aus diesem las Thomas Reschke, der die russischen Originale ins Deutsche übersetzte.

"Er hat mit seinen Erzählungen eine Enzyklopädie des russischen Alltags der 20er und 30er Jahre geschaffen", so der Berliner Gast. Satire und Sarkasmus in einer dichten Kette von Beschreibungen, machte das Vorgelesene zu einem Füllhorn, aus dem in nicht kleinen Dosen Witz und bittere Ironie drang. Ein leicht zugänglicher Schreibstil mit umgangssprachlicher Würze drückte eine unmittelbare Nähe zu den Erzählfiguren aus.

Für die Kulturbeauftragte der Stadt Knittlingen, Heike Hamberger, war die Veranstaltung, zu der rund 25 Gäste kamen, der Auftakt zu weiteren Lesungen. Für sie waren die Zuhörer ein Zeichen für literarisches Interesse, das die Stadt Knittlingen weiter fördern will.

PZ-Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 17.03.2005.


ZURÜCK zum Pressespiegel