Satter Rock, trockene Ironie
Trotz Absage gelungene Konzerte beim Newcomer-Open-Air in Knittlingen

KNITTLINGEN. Eine kurzfristige Absage mussten die Veranstalter des Kulturkellers Cellarium für ihr Newcomer-Open-Air verkraften. Die als Top-Act für das Konzert auf dem Knittlinger Störrhof vorgesehene Karlsruher Band „Schein 23“ konnte nicht kommen.

Kein Problem für die Veranstalter, nachdem sie am vergangenen Mittwoch die Absage erhielten. Ein Anruf bei einem Musiker des Gruppe „Tiefste Provinz“ aus dem Raum Mühlacker genügte und die unvorhergesehene Lücke war wieder gefüllt.

Für die vier Bandmitglieder von „Tiefste Provinz“ war das Konzert eine echte Herausforderung. Immerhin traten sie erstmals mit dem neuen Sänger Robin Bär und dem neuen Schlagzeuger Steffen Schmid an. Mit Coverversionen von Heavy- und Rockklassikern wie ACDC oder Guns N‘Roses sorgten sie für das Warming up unter den rund 100 Konzertbesuchern.

„Wir sind heute da, um den Laden mal richtig aufzumischen“.

Oliver Dziadeck von „Ex-Damenbart“ aus Maulbronn ging energiegeladen in das Konzert. Punk, Punk-Rock waren die stilistischen Mittel, mit denen er gemeinsam mit Lukas Förster (Schlagzeug) und Lars Vogel (Bass) nicht ganz gewöhnliche Lebenserlebnisse erzählte. Wie die eines jungen Mannes, der zu seiner Freundin nach Hause kommt und deren Mutter mit Peitsche und ihren Vater in Lack gekleidet antrifft. „Ein Problem“, so der Titel des Songs, mit dem das Trio mit trockener Ironie Geschichten jenseits des menschlichen Mainstream ausdrückte.

„Perblind“ aus Karlsruhe präsentierten ihren Alternative-Rock mit einen zusätzlichen Gitarristen gegenüber der Urbesetzung. Die Band zelebrierte satte Rock-Sounds mit eingängiger Melodik und gestalteten einen musikalisch und handwerklich gelungenen Abschluss des Konzertabends, der nur durch nicht ganz gute Soundverhältnisse gewisse Abstriche einforderte. Am Rande war zu erfahren, dass für das zweite Halbjahr bereits Deutschlands Vorzeigebassist Helmut Hattler sein Kommen angekündigt.

PZ-Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 14.06.2005.


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