Räte wollen mehr Alternativen
Für Solaranlage auf dem Schuldach reicht Knittlinger Gemeinderat
ein Angebot nicht aus – Zuschuss für Künstlergilde
KNITTLINGEN. Die Einrichtung einer Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach der
Dr.-Johannes-Faust-Schule Knittlingen verzögert sich weiter. Auch
in
der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde dazu kein Beschluss
gefasst.
Die
Stadtverwaltung beantragte, einen Mietvertrag über die
Dachflächen mit
der Tauber Solar Management GmbH in Tauberbischofsheim zu
schließen.
Zehn Euro pro Kilowatt-Peak Leistung hatte diese der Stadt Knittlingen
angeboten, bei einer Laufzeit des Vertrages von 25 Jahren. Matthias
Haas von der Alternativen Liste Knittlingen erinnerte daran, dass
ursprünglich eine Bürgerbeteiligung durch Anteilskäufe
im Gespräch war,
ebenso wie die Nutzung der Anlage für schulische Zwecke. Nun stehe
die
rein kommerzielle Seite im Vordergrund. Um eine Entscheidung zu
treffen, müsse die Verwaltung aber mehr Angebote präsentieren.
Reinen Kommerz beklagt
„Ich
habe keinen Vergleich, ob der Mietpreis gut ist oder nicht“,
beanstandete er fehlende Alternativen. Eine Meinung, die das Gremium
bestätigte. Auf Antrag von Lothar Frick (CDU) wurde der
Tagesordnungspunkt vertagt – mit dem Hinweis an die Verwaltung
baldmöglichst Alternativangebote vorzulegen. Die schulische
Nutzung der
Anlage sollte dabei möglich sein.
Dagegen stimmte der
Gemeinderat dem Antrag der Künstlergilde Buslat Knittlingen auf
eine
jährliche Förderung von 5000 Euro zu. „Die finanzielle
Entwicklung ist
bis jetzt sehr positiv“, ging Stadtkämmerer Manfred Dannecker auf
die
derzeitige Haushaltssituation der Stadt ein. Die Gewerbesteuereinnahmen
seien höher, als bisher angenommen. „Wir tun uns schwer mit einem
Zuschuss“, erklärte jedoch Klaus Meiser (CDU), der daran
erinnerte,
dass im Haushalt überall versucht werde zu sparen. Für eine
regelmäßige
finanzielle Unterstützung sprach sich hingegen Helmut Begero (SPD)
aus.
„Wir sind der Meinung, dass die Künstlergilde Knittlingen gut zu
Gesicht steht“, so Matthias Haas). Für den Ruf Knittlingens als
Kulturstadt könne so etwas gemacht werden, wenn es die
Haushaltsmittel
zu lass! en.
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br>Für den Einbau einer Brandmeldeanlage im Steinhaus fasste
das
Gremium einen positiven Grundsatzbeschluss. Eine Entscheidung soll im
September fallen. Bis dahin sollen genaue Kosten für die
Maßnahme
vorgelegt werden. Diskussionen löste die Vorgehensweise aus, wie
die
Verwaltung Angebote für die neuen Heizungsanlage eingeholt hatte.
„Das Ganze hat ein Gschmäckle“
Helmut
Begero (SPD) fragte nach den Gründen, wieso es auf der einen Seite
eine
öffentliche und auf der anderen Seite eine beschränkte
Ausschreibung
gab. Laut Stadtbauamtsleiter Volker Just wurde die öffentliche
Ausschreibung zurückgezogen, damit die Arbeiten schneller vergeben
werden können. „Das Ganze hat ein Gschmäckle“, fasste Begero
seine
Vorbehalte über diese Vorgehensweise zusammen. Der Gemeinderat
stimmte
der Vergabe für die Umstellung des Heizungssystems von einer
Elektro-
auf eine Gasheizung an die Knittlinger Firma Karl Hähnle zu.
Jedoch mit
dem Hinweis, die Vergabepraxis und das Angebot beim Landratsamt zur
Prüfung vorzulegen.
Zugestimmt wurde der Umlegung von
Grundstücken an der Ölbronner Straße/Gewann
Kälbergärten in
Kleinvillars. Die Umlegung trägt den Namen
„Waldenserstraße“.
Einstimmig beschlossen wurde auch die Erweiterung des Sanierungsgebiets
„Stadtkern“ und die Fristverlängerung bis 31. Dezember 2006.
Helmut
Begero sprach sich dafür aus, mit den
Grundstückseigentümern in Kontakt
zu treten. Die Umsetzung von Maßnahmen sei die
„größere Schwierigkeit“.
Joachim Leitz (Parteilose Wählervereinigung) drückte sein
Unverständnis aus, dass Gebäude in der Marktstraße
nicht in das
Sanierungsgebiet aufgenommen wurden. Das Fachwerk am Haus seiner Eltern
werde nun verputzt. „Schade, dass ortsbildprägende Gebäude so
wenig
Unterstützung erhalten“, meinte er.
PZ-Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 28.07.2005.