"Aus den Kinderwünschen
muss Wirklichkeit werden"
SPD Ortsverein Sternenfels:
Diskussionsveranstaltung mit Marianne Wonnay zu "Bildung und Betreuung"
STERNENFELS. Zusammen mit den Ortsvereinen Illingen, Maulbronn,
Ötisheim, Knittlingen und Oberderdingen hatte der SPD-Ortsverein
Sternenfels am Montagabend zu einer Diskussionsveranstaltung nach
Diefenbach eingeladen. Marianne Wonnay, stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und familienpolitische
Sprecherin der baden-württembergischen SPD sprach zum Thema
"Bildung und Betreuung, Wandel in der Familienpolitik".
Rund 80 Interessierte waren zu der Diskussionsveranstaltung in die
"Alte Krone" gekommen. "Eine so gute Resonanz hatten wir schon lange
nicht mehr auf eine Veranstaltung unseres Ortsvereins", freute sich der
Vorsitzende Gerhard Schollenberger, der auch den
SPD-Landtagsabgeordneten Thomas Knapp begrüßen konnte.
In ihrem Referat legte Marianne Wonnay einen besonderen Schwerpunkt auf
die Bereiche Elementarbildung im Kindergarten und Betreuung von
Kleinkindern. "In den ersten sechs bis acht Lebensjahren ist ein
Bildungserfolg besonders nachhaltig und ausgerechnet diesen Zeitraum
vernachlässigen wir bisher", meinte sie. Der Kindergarten
müsse als Bildungseinrichtung gesehen und auch entsprechend
ausgestattet und gefördert werden. Kritik äußerte sie
hier an der Landesregierung. "Das läuft alles zu langsam". Ein
Schwerpunkt in der Elementarbildung müsse die Sprachförderung
werden. "Wir wollen eine flächendeckende Förderung für
alle Kinder", formulierte sie das Ziel ihrer Partei. Klar sei
außerdem, dass die Kindergärten ihren Bildungsauftrag nur
erfüllen können, wenn die pädagogische Qualität
gesichert sei. Kleinere Gruppen und eine noch hochwertigere Ausbildung
der Erzieherinnen - "mittelfristig auf Hochschulniveau"- nannte
Marianne Wonnay hier als Stichpunkte. "Wenn man den Bildungsbereich
Kindergarten ernst nimmt muss sich das Land auch an den
zusätzlichen Kosten beteiligen", so ihre Aufforderung an die
Landesregierung.
Eingebettet sah die Mutter einer Tochter dieses Thema in die
Familienpolitik. "Wir müssen die Rahmenbedingungen so gestalten,
dass aus den ! Kinderwü nschen der jungen Menschen
Kinderrealitäten werden." Dazu sei der Bereich Betreuung nicht der
alleinige Schlüssel, aber für die Kommunen und die Wirtschaft
werde dies vermehrt ein wichtiger Standortfaktor werden.
Äußerst lebhaft gestaltete sich die Diskussion Referat: "Wir
brauchen generell eine kinderfreundlichere Stimmung in der
Gesellschaft, dazu gehört auch mehr wirtschaftliche Sicherheit",
wurde beispielsweise gefordert. Die Familie als Keimzelle von Bildung
zu stärken, war eine andere Forderung.
Beeindruckt zeigte sich Marianne Wonnay vom "außerordentlichen"
Kindergartenangebot in Sternenfels und Diefenbach. "Diese Kommune
zeigt, dass Gruppenschließungen nicht die einzige Antwort auf
rückläufige Kinderzahlen sind, sondern dass darauf auch mit
einer Ausweitung und Verbesserung des Angebotes reagiert werden kann".
PZ-Artikel wurde erstellt von: Andrea Garhöfer am 19.01.2005.
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