Weinqualität soll
überzeugen
Wengerter des Bezirks Stromberg-Enztal
treffen sich heute im Steinhaus in Knittlingen - Präsident Hohl
spricht
KNITTLINGEN/MAULBRONN."Ich weiß, ich fahre zu Doktor Faust",
stellte sich gestern der württembergische Weinbaupräsident
Hermann Hohl aus Weinsberg auf die Fahrt zur heutigen Bezirkskonferenz
in Knittlingen ein. Um 19.30 Uhr soll im Steinhaus die Versammlung des
Bezirksverbandes Stromberg-Enztal beginnen. "Für mich zählt
der Stromberg zu den Aushängeschildern in Württemberg.
Knittlingen gehört zu den bekanntesten Weinbaugemeinden", sagte
Hermann Hohl zur PZ. Seine inhaltliche Botschaft, die er heute Abend
den Mitgliedern des Verbandes erläutern will: Mit höherer
Qualität sollen die einheimischen Betriebe den Weinmarkt vor der
eigenen Haustür erweitern. Nach seinen Worten liegt der
Marktanteil der einheimischen Sorten in Württemberg zwar bei
bereits mehr als 50 Prozent, aber er könnte im Wettbewerb mit
ausländischen Produkten auf zwei Drittel gesteigert werden.
Mehr als 100 Mitglieder erwartet heute Abend Bezirksvorsitzender
Gerhard Brüstle aus Zaisersweiher zum regionalen Weinkongress der
Stromberg-Wengerter im Steinhaus. Der Bezirk umfasst alle Weinorte
zwischen Mühlhausen an der Enz und Hohenhasslach, Oberderdingen
und Enzweihingen. Zehn Wengerter-Genossenschaften und 70
Haupterwerbsbetriebe sind ebenso im Bezirksverband vertreten.
"Der Lemberger aus dem Stromberg erlebt eine Renaissance", stellte
Brüstle in seiner Vorschau mit Genugtuung fest. Der Muschelkalk an
den Enztalhängen sowie der Keuper im Stromberg gebe Lemberger und
Trollinger aus der Region "eine kräftige eigene Note". Dabei setzt
Brüstle auf den neuen Trend in der Gastronomie, regionale Produkte
auf die Speisekarte zu bringen. Dazu gehöre ebenso der Wein der
Region. Als wichtiges Marketing-Instrument wird dabei vom
Bezirksverband des Weinbauverbandes Württemberg die neue
"Württembergische Weinstraße" angesehen, die im Stromberg
durch Knittlingen, Maulbronn und Zaisersweiher führt. Sie habe so
manche Lücke der zuvor allein bestehenden Weinstraße durch
Kraichgau und Stromberg geschlossen.
Präsident Hohl mahnte die Wen! gerter, die "guten Jahrgänge
der vergangenen Jahre" zu nutzen, um die typischen Weinsorten des
eigenen Anbaugebietes stärker in der Gastronomie zu etablieren.
Derzeit gehören 17 000 Wengerter, darunter 2000 Hauptberufler, dem
Weinbauverband Württemberg an.
Artikel wurde erstellt von: Horst Pieper am 23.02.2005.