Probleme für Häuslebauer?
Sorgen wegen Verzögerungen
bei Erschließungsarbeiten am Knittlinger „Römerweg“ – Neue
Interessenten für Grundstücke
KNITTLINGEN. Bei der Erschließung des Knittlinger Neubaugebiets
„Am
Römerweg“ gibt es Verzögerungen. Einige Häuslebauer
machen sich daher
Sorgen, dass sie nicht rechtzeitig mit dem Bauen beginnen können.
Rechtzeitig wäre in diesem Fall der 1.
Juli. Das Datum steht im Mustervertrag für zehn Grundstücke,
die die
Stadt an Bauwillige verkauft hat. „Wir sind damals davon ausgegangen,
dass die Baufirmen Mitte Juni mit den Arbeiten fertig werden
können“,
erklärt Bauamtsleiter Volker Just diesen garantierten Baubeginn.
Doch
angesichts der Verzögerungen könne dies eventuell
problematisch werden.
Wegen dem „extremen Winter“ und verspäteter Lieferungen für
das
Forschungsprojekt „Deus 21“ hinken die Arbeiten im insgesamt zwölf
Hektar großen Baugebiet dem Zeitplan hinterher (PZ hat
berichtet). Vor
allem beim „Deus“-Forschungsprojekt, mit dem in den Häusern
später
Abwasser zu Brauchwasser aufbereitet wird, seien die Tiefbauarbeiten
noch nicht so weit.
Allerdings seien es weniger als die 14
Wochen Verzögerung, die in einer der letzten Gemeinderatssitzungen
genannt wurden, betont Just. Da jetzt das Wetter besser werde, versuche
man zudem, die Zeit wieder reinzuholen. Seinen Angaben zufolge arbeiten
mittlerweile drei Kolonnen täglich eine Stunde mehr und sind auch
am
Samstag auf der Großbaustelle am idyllischen Ortsrand der
Fauststadt
tätig.
Sollte man dennoch bis zum 1. Juli nicht ganz fertig
werden, sei zumindest die Erschließung des Baugebiets gesichert.
„Im
Juli sind wir so weit, dass die Grundstücke an der Straße
liegen und
die Wasseranschlüsse dran sind“, ist Just überzeugt. Wenn die
Baufirma
noch immer dort arbeite, müsse man sich bemühen, dass die
Grundstücksbesitzer trotzdem mit dem Bau beginnen können.
„Wir sind
dabei, dies zu prüfen und werden schauen, dass es funktioniert“,
erklärt Just. Man werde nicht vertragsbrüchig werden. Bei den
jüngeren
Kaufverträgen, als die Verzögerungen bereits absehbar waren,
ist als
Baubeginn ohnehin erst der 1. September vorgesehen. Wenn die Gegeb!
enheiten dies zuließen, könnten diese
Grundstücksbesitzer aber auch
früher mit dem Bauen beginnen, sagt Just.
Mit
der Vermarktung von 150 der insgesamt 200 Bauplätze ist seit
kurzem die
Sparkasse Pforzheim Calw beauftragt. Sie hat ein Vermarktungskonzept
auf die Beine gestellt, um die Grundstücke an den Mann zu bringen.
Dazu
gehören Veröffentlichungen ebenso wie Anzeigen und die
Zusammenarbeit
mit einer örtlichen Werbe-Agentur.
„Bei der Vermarktung genügt
es nicht, nur die Bauplätze anzubieten“, sagt der Regionaldirektor
für
den Bereich Stromberg, Rudolf Wild, „man muss auch zeigen, was
Knittlingen Besonderes zu bieten hat.“ Zum Beispiel Arbeitsplätze
oder
die Infrastruktur. Die Resonanz sei da. Seinen Angaben zufolge gibt es
Anfragen von Interessenten, die Unterlagen über die
Grundstücke
anfordern. Gerade für umweltorientierte Menschen sei das
„Deus-Projekt“
eine hervorragende Sache, ist Wild überzeugt.
Für das außerhalb
des Knittlinger Haushalts finanzierte Baugebiet hat die Stadt im
letzten Jahr einen höheren Kassenkredit in Anspruch genommen. Der
Finanzierungsrahmen wurde trotz Bauchschmerzen mancher
Gemeinderäte um
2,5 Millionen auf 10,1 Millionen Euro aufgestockt.
PZ-Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 22.04.2005.