Alter Festsaal wird gesperrt
Schimmel hinter einem Wandschrank in der Knittlinger Dr.-Johannes-Faust-Schule - Vereine brauchen neuen Probenraum


KNITTLINGEN. Seit gestern Morgen ist es amtlich: Eine Wand im alten Festsaal der Knittlinger Schule ist verschimmelt, unter dem Boden wurde dagegen kein Befall gefunden. Der Bürgermeister hat den Saal gesperrt.

"Der Schrank kommt raus und dann werden wir einen Sanierungsexperten hinzuziehen. Wir wollen dem Technischen Ausschuss und dem Gemeinderat möglichst bald einen Vorschlag unterbreiten", sagte Knittlingens Bürgermeister Heinz-Peter Hopp vor Ort. Nachdem die Schule schon jegliche Nutzung des möglicherweise von Schimmel befallenen Raums eingestellt hatte, sind jetzt auch die Vereine außen vor. Der alte Festsaal diente zuletzt dem Mundharmonika-Orchester, einer Tanzgruppe des Seniorenclubs, den Aikido-Sportlern und dem Gesangverein als Probenraum.

Im Beisein der Gesundheitsaufseherin Hannelore Carrassi öffneten Mitarbeiter des Knittlinger Bauhofs gestern den Boden in dem Saal. Man hatte vermutet, dass sich dort der Schimmelpilz ausgebreitet habe. Der alte Steinboden war in den 70er-Jahren mit einem schwingenden Sportboden und schließlich mit einem PVC-Belag versehen worden. Doch als eine Platte herausgeschnitten war, zeigte sich die Unterkonstruktion intakt. Bei der weiteren Suche konzentrierten sich die städtischen Mitarbeiter gestern auf den großen Schrank, der die ganze Breite einer Außenwand einnimmt. Als ein Teil der Rückwand entfernt war, trat dahinter Schimmel zutage. Hannelore Carrassi betonte: "Der Schimmel muss weg."

Es sei nicht nötig, durch Proben die genaue Art des Schimmels festzustellen, da in jedem Fall Sporen in der Raumluft seien. Das reiche schon, bei manchen Menschen allergische Reaktionen auszulösen. Gerade in einem Saal, der von vielen Menschen genutzt wird, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sporen und Allergiker sich treffen. Bürgermeister Heinz-Peter Hopp sah das ebenso und verfügte die sofortige Sperrung des Saals für jegliche Aktivitäten.

Den betroffenen Vereinen sollen schnell Ausweichmöglichkeiten angeboten werden. Der Konrektor der Dr.-Joha! nnes-Fau st-Schule, Reinhold Hartmann, überlegte spontan, Räume der Schule zur Verfügung zu stellen. Der Bürgermeister bot dem Leiter des Mundharmonika-Orchesters, Manfred Dannecker, den Umzug in einen Raum des Steinhauses an. Der Bauhof solle dabei unterstützend tätig werden.

Im Zug einer ersten Ursachenforschung stellte der technische Rathausmitarbeiter Helmut Kesselbach fest, dass sich Feuchtigkeit in der betroffenen Außenwand hochgezogen habe. Die fehlende Luftzirkulation hinter dem Schrank begünstigte die Schimmelbildung. Jetzt soll die Meinung eines Sanierungsexperten eingeholt werden. Zudem soll auf der Außenseite des alten Festsaals eine fehlende Drainage eingezogen werden, um das 70 Jahre alte Gemäuer vor weiterer Feuchtigkeit zu schützen. (Kommentar)

Artikel wurde erstellt von: Ralph Küppers am 29.09.2004.