Aufwertung für Fauststadt
Die Künstlergilde Buslat zieht nach Knittlingen und will dort eine Freie Kunstschule einrichten - Talente fördern


KNITTLINGEN.Mit der Ansiedlung der Künstlergilde Buslat und einer Freien Kunstschule in den Räumen der alten Knittlinger Firma Straub soll das kulturelle Leben in Knittlingen bereichert werden.

Das Geheimnis ist gelüftet: Nachdem der Knittlinger Bürgermeister Heinz-Peter Hopp in seiner Einladung zur Pressekonferenz lediglich "Informationen über ein wichtiges und zukunftsweisendes kulturelles Ereignis" ankündigte, gab er gestern Vormittag doch preis, um welches Ereignis es sich handelt: Die Künstlergilde Buslat und eine Freie Kunstschule wollen sich in der Fauststadt ansiedeln. "Das ist eine hervorragende Bereicherung für unser kulturelles Leben", so Hopp. Bislang war die Künstlergilde in Bauschlotter Schloss angesiedelt. "Dort hätten allerdings ab Oktober nur noch die Hälfte der Räumlichkeiten zur Verfügung gestanden, was für uns nicht genug ist", meint die Vorsitzende der 1962 gegründeten Künstlergilde, Waltraud Braun. Die Künstlergilde Buslat hat sich durch Ausstellungen in den Bereichen Malerei, Skulpturen, Schmuck und Fotografie über Baden-Württemberg hinaus einen Namen gemacht und wird nun die Räume der alten Straubschen Polsterfabrik in Knittlingen nutzen. Rund 300 Quadratmeter stehen der Künstlergilde zur Verfügung. Die Räume seien jetzt schon auf Grund der guten Lichtverhältnisse richtige Galerieräume. Auch gebe es Platz zum Lagern und für Büro- und Empfangsräume.

"Wir wollen in den Räumen außerdem eine Freie Kunstschule etablieren", meint Waltraud Braun. Dafür stünden 400 Quadratmeter zur Verfügung. "In einem Probejahr soll getestet werden, ob Interesse daran besteht. Wir glauben aber, dass ein Markt da ist", meint Helge Bathlet, Mitglied der Gilde und Gründer des Verbandes der freien Akademien Baden-Württemberg. Denn Kultur könne man laut Bathlet nicht genug haben. Im Januar soll die Schule eröffnet werden. "Wir werden dann etwa zwölf Veranstaltungen anbieten", sagt Bathlet. Die Kunstschule, die unter anderem Vorträge, Kurse und Workshops anbietet, wird voraussichtlich von Profe! ssor Fre derick Bunsen, freischaffender Künstler und Lehrer an der Akademie der Bildenden Künste Klausenburg, geleitet. "Es ist aber noch nichts endgültig entschieden", so Bathlet. "Wir wollen durch die Schule den Leuten die Möglichkeit geben, sich selbst zu testen und zu erfahren, ob ihre Talente ausreichen, um daraus einen Beruf zu machen", erklärt Barthlet. Die Lehrangebote der Freien Kunstschule richten sich an Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, an Jugendliche bis 25 Jahre und an Erwachsene ab dem 25. Lebensjahr. Spielerisches und plastisches Gestalten stehen dabei ebenso im Vordergrund wie Gestaltung mit Form, Farbe oder medialen Mitteln. Die Schule finanziert sich zum Teil durch die Teilnehmerbeiträge, aber auch durch Unterstützung von Sponsoren und mittelfristig durch Landesmittel. "Am 7. November findet bereits eine Matinee im Steinhaus statt und auch die alljährliche Weihnachtsausstellung soll bereits in den neuen Räumen abgehalten werden", freut sich Waltraud Braun.

Artikel wurde erstellt von: Carolin Ulbrich am 11.09.2004.