Rock und Blues zelebriert
"Vincent Rocks" spielten im Knittlinger "Cellarium" - Unerwartete
Einschübe
KNITTLINGEN.
"Vincent Rocks" sorgten vergangenen Freitag für einen
Besucheransturm
im Knittlinger Kulturkeller "Cellarium". Kein Wunder, stehen hinter
diesem Namen doch die Musiker, die 28 Jahre lang die Säulen der
"Wolle
Kriwanek Band" waren.
Nach dessen Tod im vergangenen Jahr
wollten sie ihre Instrumente nicht in die Ecke stellen. Allen voran
Paul Vincent, der für Wolle Kriwanek komponierte, arrangierte und
die
Band produzierte. Unter "Vincent Rocks" tritt er mit Keyboarder Oliver
Gunia, Bassist Mick Brehmen und Schlagzeuger Dieter Strümpfl auf,
um
Rock und Blues zu zelebrieren. Darüber hinaus lässt die Band
klassische
Elemente und Kurt Weill Musik in ihr Programm einfließen. Paul
Vincent
mit seiner E-Gitarre hat im fein arrangierten Zusammenspiel mit den
anderen Musikern keine Berührungsängste vor diesen
Musikstilen.
"Come
Together" von den Beatles spielte das Quartett und plötzlich
ertönte
statt des erwarteten Gitarrensolos des Originals die "Gavotte" von
Bach. Auch Mozart und Grieg lassen die vier Vollblutmusiker in ihre
musikalische Beschäftigung mit Rock und Blues einfließen.
Der
"Kanonensong" und "Mackie Messer" aus der "Dreigroschenoper" sind
für
Paul Vincent zeitlose kulturelle Dokumente, haben die Texte von Bertolt
Brecht doch nichts an Aktualität verloren. Der Synthese aus Jazz,
Unterhaltungsmusik sowie Kirchen- und Opernmelodien, die Kurt Weill in
diesem Werk geschaffen hat, gibt die Band einen rockorientierten Klang,
bei der das ganz eigene Kompositionsvermögen Weills mit seinen
tragischen und eindringlichen Momenten aber nicht verloren geht.
Im
kommenden Jahr wird Paul Vincent mit der Rock-Oper "Love and Peace and
Rock'n'Roll" auf Tournee gehen. Einige Appetitanreger
spielte die Band aus diesem dreieinhalbstündigen Werk. Das
Musikepos
"Tommy" von "The Who" war für Paul Vincent eine Anregung und
für die
rund 150 Besucher am Freitagabend ein exklusiver Vorgeschmack auf die
Kreativität eines Mannes und seiner auf Blues und Rock
eingeschworenen
Band. Mi! t "Air" von Johann Sebastian Bach verabschiedete sich
"Vincent Rocks" in Knittlingen. "Es ist ein Stück, das wir Wolle
Kriwanek gewidmet haben", so Paul Vincent, der während des
Konzertes
das Knittlinger "Cellarium" zu seinem privaten Cavern-Club
erklärte.
Was für die Beatles dieser Londoner Musikclub war, ist für
ihn das
besondere Ambiente des Gewölbekellers am Fauststädter
Störrhof.
Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 11.10.2004.