Kleines Format, großer Wurf
Künstlergilde Buslat fühlt sich in Knittlingen wohl - Landrat Karl Röckinger besuchte den neuen Fauststadt-Standort


KNITTLINGEN. Mit der Gemeinschaftsausstellung "Das kleine Format" wurde am Sonntag der neue Standort der Künstlergilde Buslat eingeweiht. Zahlreiche Künstler präsentierten ihre Werke.

In der Knittlinger Esselbachstraße wird zukünftig den Besuchern ein Weg eröffnet, um in der Kunst die Spreu vom Weizen zu trennen. Für Professor Dr. Helge Bathelt aus Herrenberg ist dies nicht schwer. In seiner Einführung gab er den Ratschlag, sich
10 000 Kunstwerke anzuschauen und Fragen nach deren Hintergründen zu stellen. "Dann kommt die Antwort von selbst." Bei der künstlerischen Fragestellung sei nicht die Identifizierung des Abgebildeten wichtig, sondern "das Wie der Gestaltung".

Die Kunst habe zu jeder Zeit "eine wichtige Funktion erfüllt". Sicherlich müsse es eine Vielfalt von Ausdrucksformen geben, aber künstlerische Glaubwürdigkeit bleibe dann auf der Strecke, wenn "absoluter Schrott" als Kunst definiert werde. "Aus dieser untersten Schublade sollte nichts veröffentlicht werden", so Professor Dr. Helge Bathelt. In diesem Sinne erfülle die Künstlergilde Buslat eine wichtige Aufgabe. "Wer hier her kommt, beschäftigt sich gerne mit bildender Kunst." Ein großes Lob sprach er der Vorsitzenden des Vereins, Waltraud Braun, für ihre ständige Unterstützung beim Umzug von Bauschlott nach Knittlingen.

Ihre Freude, "dass wir eine neue Bleibe gefunden haben", drückte die Vorsitzende der Künstlergilde Buslat, Waltraud Braun, aus. Knittlingen sei neben Neulingen nicht nur die einzige Mitgliedsgemeinde der Künstlergilde Buslat, sondern hier sei ihr auch "jederzeit gern und hilfsbereit" weitergeholfen worden. Ein Dank, der an die Mitarbeiter der Stadt, ihre Einwohner und Willy G. Asperger ging, der dem Kunstverein in der Esselbachstraße 26 die Galerieräumlichkeiten überlassen hat.

Der Ausstellungstitel "Das kleine Format" sei zu einem Zeitpunkt festgelegt worden, als nur kleinformatige Arbeiten für diese Kunstschau vorgesehen waren. Erst als Einladungen und Programm bereits im Druck waren, sei diese Konzep tion verändert worden. "So dürfen sie sich auch an großformatigen Arbeiten erfreuen", so Waltraud Braun.

"Unsere Gesellschaft braucht die zeitgenössische Kunst." In seinen Grußworten ging Landrat Karl Röckinger auf die wichtige Funktion von Gegenwartskünstlern ein. Mit deren Arbeit werde "der Zeitgeist eingefangen" und "versucht, Unerklärliches begreifbarer zu machen".

"Erwartungsfroh und gespannt": Knittlingens Bürgermeister Heinz-Peter Hopp bekundete sein Interesse an den künftigen Aktivitäten der Künstlergilde Buslat in der Fauststadt. Die Stadt werde sich bemühen, den Verein bei seiner Arbeit zu unterstützen.

Mit der instrumentalen Umrahmung des Euterpe-Ensembles mit Hans Lauerer (Quinton) und Fabrizia Danelon-Reiner (Violine) erlebten die rund 100 Vernissagegäste eine farbige Ausstellungseröffnung. "Les Fleurs" von Philibert Delavigne spielten sie. Kompositionen aus dem 18. Jahrhundert, mit denen der Komponist blühende Pflanzen musikalisch beschrieben hat. Die Arbeiten von 32 Künstlern können bis zum 2. Januar bei dieser Jahresausstellung der Künstlergilde Buslat betrachtet werden. Malerei, Skulpturen, Schmuck, Fotografie, Kalligrafie und figürliche Keramik repräsentieren ein breites Kunstspektrum. Die Öffnungszeiten sind samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Während der Weihnachtsfeiertage vom 24. bis zum 26. Dezember, am 31. Dezember und 1. Januar bleibt die Galerie geschlossen.

PZ-Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 30.11.2004.

ZURÜCK