Computer für Kindergarten
Kommunale Einrichtung in Knittlingen betritt Neuland beim Heranführen der Kleinen an den PC - Hilfe der Wirtschaft


KNITTLINGEN.Mit einer Spende von 8500 Euro, die fünf Gewerbebetriebe zusammengetragen haben, wurde im Kindergarten in Knittlingen ein in Baden-Württemberg bisher einmaliges Pilotprojekt begonnen.

Mit dem Geld wurde in der städtischen Einrichtung ein Computerraum eingerichtet. Vertreter der Knittlinger Spenderfirmen Schlosser (Medizintechnische Innovationen), Knöller (Hard- und Software), E.+E. Egler (Putz, Stuck, Trockenbau, Farbe), Ostheimer (Elektrofachbetrieb) und Ander (Schreinerei, Glaserei, Innenausbau) eröffneten gemeinsam mit Knittlingens Bürgermeister Heinz-Peter Hopp, dem Sprecher von "Forum Bau + Kultur" Knittlingen und der Kindergartenleiterin Marie-Luise Rode den Computerraum. "Ein außergewöhnliches Projekt", so der Knittlinger Verwaltungschef Heinz-Peter Hopp. Für ihn ein Beispiel, dass örtliche Geschäftsleute in Zeiten knapper Haushaltskassen Verantwortung für die Öffentlichkeit übernehmen. Der Vorsitzende des Vereins "Forum Bau + Kultur" Knittlingen, Gerd Schweizer, stellte die Frage, ob dieses Projekt nicht auf weitere Kindergärten übertragen werden könnte. Nach Auffassung des zuständigen Vereins übernimmt der Knittlinger Kindergarten und sein Team hier eine Vorreiterrolle, um Kinder im Vorschulalter mit Computern vertraut zu machen.

Die Anfrage bei Landesministerien nach Informationen über pädagogische Erfahrungswerte beim Umgang mit Computern in einem Kindergarten sei erfolglos gewesen. "Wir erarbeiten etwas, wo es nichts gibt", sagte die Leiterin des städtischen Kindergartens in der Knittlinger Goethestraße, Marie-Luise Rode. Im Kindergartenteam habe man sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Die Eltern wurden zu ihrer Meinung gefragt und bei einem Elternabend stand eine Mitarbeiterin des Medienzentrums Pforzheim für die Fragen von Eltern Rede und Antwort.

"Vom Buch zum Computer" haben die Erzieherinnen ihr Projekt getauft. "Der Computer ist nur ein Angebot im Kindergarten unter ganz vielen anderen", versicherte Marie-Luise Rode, gestützt vom pädagogischem Veran! twortung sbewusstsein des gesamten Teams, dass dieses Projekt keine "Computereuphorie" bedeute und der PC auch nicht "kritiklos" dargestellt werde. Für die Erzieherinnen sei es aber "eine sehr große Herausforderung".

Wichtig sei es aber, "die Kinder auf den Alltag in der Schule und im weiteren Leben vorzubereiten". Dies schließe den kompetenten und kritischen Umgang mit dem Computer ein. "In unserem kleinen Haus lebt seit neuestem eine Maus", sangen gestern die Kinder. Die spielerische Annäherung an das neue Medium hatte sich ebenfalls der Knittlinger Bäckermeister Martin Reinhardt zum Ziel gesetzt. Er schenkte den Kindern zur Einweihung des Computerraumes kleine gebackene Mäuse.



PZ-Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 19.11.2004.

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