Ein Magnetfeld soll die Feuchtigkeit verdrängen


KNITTLINGEN. Die Knittlinger Stadträte wagen den Versuch: Mit einer neuen und vor allem preisgünstigen Methode will die Fauststadt der Feuchtigkeit im Alten Festsaal zu Leibe rücken. Magnetokinese nennt sich das Verfahren, für das der Technische Ausschuss des Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht gab.

Manfred Weber von der Firma Schwarzer stellte die neue Art der Mauersanierung vor und hatte auch noch weitere Neuigkeiten im Gepäck. "Die Proben im Alten Festsaal haben ergeben, dass der dortige Schimmelpilz sehr allergisch sein kann und unter anderem Asthma auslöst", sagte er. Die gute Neuigkeit sei jedoch, dass der Schimmel zwar massiv, aber nur auf der Oberfläche der Wand auftrete. Daher sei dieses Problem als geringfügig einzustufen und einfach zu beseitigen. Die Verwaltung will dazu den Putz abschlagen und durch neuen ersetzen.

Um jedoch dauerhaft Abhilfe zu schaffen, kann es Webers Ansicht nach nicht nur dabei bleiben. Denn die aufsteigende Feuchtigkeit in der Außensandsteinmauer wird dafür verantwortlich gemacht, dass die Innenwand des Saals durchnässt ist.

Diese kapillare Feuchtigkeit soll mit dem Magnetokineseverfahren zurückgedrängt werden, ohne wie bei anderen Methoden ins Mauerwerk einzugreifen. In Bretten oder Baden-Baden, sowie bei Kirchen in Bayern werde dies bereits mit Erfolg angewandt, so Weber. Mit einem Angebotspreis von rund 7640 Euro sei es eine der preisgünstigsten Methoden.

Den staunenden Stadträten versuchte er das Prinzip des Magnetokineseverfahrens zu veranschaulichen: Dazu wird ein Gerät mit der Größe einer Bettflasche in den Raum gehängt. Eine Verwirbelung des Magnetfelds soll das Aufsteigen der Feuchtigkeit verhindern und sie bis mindestens 30 Zentimeter über das Erdniveau drücken. "Weil es ein natürliches Magnetfeld ist, entstehen keine elektromagnetischen Wellen und keine Stromkosten", so Weber. Überzeugend wirkte auf die Stadträte neben dem Preis, dass die Firma eine Garantie übernimmt. Bevor sie ein Gerät anbringt, werden eine Gebäudeanalyse und Untersuchungen gemacht, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 18.11.2004.