Abhilfe gegen den Schimmel
Mit neuem Mauertrocknungsverfahren im Festsaal der Knittlinger Dr.-Johannes-Faust-Schule entstünden weniger Kosten


KNITTLINGEN. Knittlingen will gegen die Feuchtigkeit und den Schimmel im Alten Festsaal der Dr.-Johannes-Faust-Schule vorgehen. Heute wird den Stadträten ein neues Verfahren zur Mauersanierung vorgestellt.

Dann dürften auch so manche Eltern aufatmen. Sie hatten sich gefragt, wann sich im Alten Festsaal endlich etwas tut. Der Raum ist zwar gesperrt worden, nachdem Mitarbeiter der Verwaltung sowie eine Gesundheitsaufseherin des Enzkreises Ende September hinter einem Einbauschrank Schimmel festgestellt hatten. "Aber Sporen sind ja immer noch vorhanden", so die Befürchtung einer Mutter.

Heute Abend nun will die Verwaltung dem Technischen Ausschuss des Gemeinderats ein neues Verfahren zur Mauersanierung vorstellen. Nach der Ansicht des Bauamts ist die aufsteigende Feuchtigkeit in der Außenmauer dafür verantwortlich, dass die Wand im Alten Festsaal durchnässt und von Schimmel befallen ist. Für die Sanierung der Innenwand liegt laut Bauamtsleiter Volker Just bereits ein Konzept vor. So soll der schadhafte Putz abgeschlagen und durch einen neuen Putz ersetzt werden. Diese Arbeiten sollen noch in diesem Jahr in Auftrag gegeben werden. "Dann könnte man den Raum wieder nutzen", sagt Just. Die Mittel stünden im Haushalt noch zur Verfügung.

Damit jedoch die Innenwand dauerhaft trocken bleibt, muss nach Justs Ansicht auch die Außenmauer saniert werden. "Dazu haben wir uns mit einer Firma in Verbindung gesetzt, die ein neues Verfahren zur Mauertrockenlegung entwickelt hat", sagt der Bauamtsleiter. Magnetokineseverfahren nennt sich dieses. Es soll einen Feuchterückgang bis mindestens 30 Zentimeter über Erdniveau bewirken. Dazu wird nach Justs Worten ein Gerät in den Raum gehängt. Vereinfacht gesagt, drücke dieses Gerät das Wasser in der Mauer nach unten. An anderen Gebäuden habe dies bereits funktioniert.

Der Angebotspreis liegt bei rund 7600 Euro. "Und damit nur ein Bruchteil dessen, was es kostet, die Mauer aufzugraben", erklärt Just. Aus diesem Grund, wolle man dem Gemeinderat dieses Verfahren vorstellen und auch ein Gutachten der durchnässten Innenwand präsentieren. Wenn die Stadträte dem neuen Verfahren zustimmten, könnte man das Gerät für Frühjahr bestellen und bei guten Ergebnissen auf diese Weise auch andere feuchte Räume wie den Tonraum angehen.

In der Bücherei ist der Fall jedoch ein anderer: Zwar kursiert mittlerweile das Gerücht, auch die Bibliothek sei von Schimmel befallen. "Das war jedoch ein Wasserschaden und hat mit Schimmel nichts zu tun", erklärt Just. Das undichte Dach sei saniert worden, die Wand mittlerweile trocken. Man müsste sie nun wieder tapezieren, sagt Konrektor Reinhold Hartmann. Dies sei noch nicht geschehen, weil man die Bibliothek gerade neu eingerichtet habe, "Der optische Schönheitsfehler soll jedoch spätestens in den Weihnachtsferien behoben werden", so Hartmann.

PZ-Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 16.11.2004.