Höherer Kredit für Baugebiet Römerweg


KNITTLINGEN. Das Baugebiet "Am Römerweg" sprengt den finanziellen Rahmen: Die Stadt Knittlingen braucht für Grunderwerb und Erschließung des 15,1 Hektar großen Gebiets einen wesentlich höheren Kassenkredit als geplant. Geht es nach dem Vorschlag der Verwaltung, soll der Gemeinderat am Dienstagabend zustimmen, den Finanzierungsrahmen um rund 2,5 Millionen Euro auf 10,2 Millionen Euro zu erhöhen.

Dass Knittlingen einen höheren Kredit für das außerhalb des Haushalts finanzierte Baugebiet in Anspruch nehmen muss, hat laut Kämmerer Manfred Dannecker mehrere Gründe: Die Stadt hat anstatt der geplanten 50 Prozent rund 70 Prozent der Fläche und damit 182 der 244 Baugrundstücke erworben. Denn die Mehrheit der Grundstückseigentümer hat sich laut Dannecker mit Geld abfinden lassen. "Damit hat Knittlingen einen höheren Aufwand für den Grunderwerb", so Dannecker. Da es nun wesentlich weniger privateigene Baugrundstücke gibt als angenommen, sind auch die Erschließungsbeiträge an die Stadt nicht so hoch wie ursprünglich kalkuliert - und die Stadt muss vorfinanzieren. Zudem verzögert sich der Verkauf von Bauplätzen: Mit den ersten Einnahmen aus Bauplatzverkäufen rechnet die Stadt erst zum Jahreswechsel. Die Bauausgaben laufen jedoch seit Beginn der Erschließungsarbeiten im Juni monatlich auf den Konten der Stadt auf.

"Wir hoffen, dass wir die 2,5 Millionen nicht in vollem Umfang in Anspruch nehmen müssen", so Dannecker. Die Diskussion am kommenden Dienstag dürfte dennoch spannend werden. Denn bereits in der Vergangenheit hatte so mancher Knittlinger Einwohner Skepsis geäußert, ob sich die Bauplätze wirklich verkaufen lassen. Im Gemeinderat hatte die Größe des Baugebiets und das damit verbundene Vorfinanzierungs-Risiko für die Stadt ebenfalls Diskussionen ausgelöst.

"Wir sind uns des Risikos wohl bewusst", sagte Dannecker, "aber wir gehen davon aus, dass sich die Bauplätze mittelfristig verkaufen lassen und kein Verlust entsteht." Im ungünstigsten Fall rechnet der Kämmerer bei drei Prozent Zinsen ! mit eine m zusätzlichen Zinsaufwand von 21 000 Euro. Das sei durchaus vertretbar. "Wenn es ganz kritisch würde, was wir nicht glauben, hätten wir auch noch Aktienkapital als Zwischenfinanzierung in der Hinterhand", so der Kämmerer.

Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 05.11.2004.