Künstlergilde Buslat
eröffnet mit einer Ausstellung ihre neuen Galerieräume in
Knittlingen
Kleines Format - große Bandbreite
Eine alte Tradition führt die
Künstlergilde Buslat an neuer Stelle fort. Mit Eröffnung
ihrer Weihnachtspräsentation fand am Sonntag zugleich die
Einweihung der neuen Galerieräume in Knittlingen statt. 32
Künstlerinnen und Künstler präsentieren bis 2. Januar
2005 Arbeiten von unterschiedlichem Ausdruck unter einem gemeinsamen
Titel: "Das kleine Format".
42 Jahre lang war die Künstlergilde in Bauschlott beheimatet, wie
Vorsitzende Waltraud Braun erinnerte. Mit der neuen Wirkungsstätte
gebe es seit längerem Verbindungen: Die Fauststadt sei seit Jahren
Mitglied in der Künstlerverbindung.
Malerei, Fotographie, Skulpturen, Schmuck, Kalligrafie und unter
anderem figürliche Keramik spannen in der Ausstellung einen
breiten Bogen über die zeitgenössische Kunst, der Landrat
Karl Röckinger eine große Bedeutung zu allen Zeiten der
Menschheitsgeschichte zumaß. In seinem Grußwort vor den
rund 100 Besuchern gratulierte er der Künstlergilde nicht nur zu
ihrem neuen Domizil. Die Künstlergilde, sei in den über 40
Jahren ihres Bestehens zu einem bedeutenden Kulturstützpunkt im
Enzkreis und darüber hinaus gewachsen. Knittlingens
Bürgermeister Heinz-Peter Hopp freute sich, dass mit der
Künstlergilde "eine bedeutenden Institution" in Knittlingen eine
neue Heimat gefunden habe und die Stadt die Wirkungsstätte der
geplanten Freien Kunstschule werde. Sein Wunsch sei es, dass sich
Künstler und deren Freunde in der Fauststadt heimisch
fühlten. In Zeiten knapper Kassen müssten Wirtschaft und
Kultur zusammenrücken.
In seiner Einführungsrede skizziere Professor Dr. Helge Bathelt
(Herrenberg) die Entwicklung der Kunst vor den Felszeichnungen der
Steinzeit bis in die Gegenwart. Heutzutage sei die Kunst angetreten, um
das Publikum zu unterhalten. Angesichts von 15 000 Werken, die
regelmäßig bei Ebay im Internet zu ersteigern seine, habe
sie ein Stück weit ihre Glaubwürdigkeit verloren. Angesichts
solcher Entwicklungen seien Künstlervereinigungen als Stätte
der Besinnung auf das Wesentliche wichtiger denn je, stellte Bathelt
fest.
Kunst sei nicht schlichte Unterhaltung, betonte der Professor. Sie sei
Zeitgeist und Zukunftsvision. Die in der Ausstellung präsentierten
Arbeiten zeichneten sich vielfach durch Eigenart und Eigensinn aus. Die
Palette reiche von hervorragend über bemerkenswert bis hin zu zwar
objektiv aber nicht subjektiv überflüssig.
Passend zu den "kleinen Kunstwerken" spielte mit anspruchsvollen kurzen
Kompositionen das Euterpe-Ensemble mit Hans Lauerer (Quinton) und
Fabrizia Danelon-Reiner (Violine) auf. Die Ausstellung in der Galerie
Esselbachstraße 26 ist samstags von 15 bis 17 Uhr sowie sonntags
von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Sie ist an den Weihnachtstagen sowie
an Silvester und Neujahr geschlossen.
Mühlacker-Tagblatt-Artikel erstellt von Ulrike Stahlfeld,
30.11.2004
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