Lasst den Parkplatz
blühen
Ein Ökokonto für Knittlingen
Sie verschütten Tinte auf dem
Teppichboden. Der Fleck bleibt. Um Ihr Gewissen zu beruhigen, putzen
Sie aber den Boden im Badezimmer blitzblank. Ein etwas bemühter
Kompromiss. Zu ähnlichen Ausgleichsmaßnahmen sind die
Kommunen gezwungen, wenn sie Fläche für ein Baugebiet
verbauchen. Da gilt: Ist das Fleckchen Erde erst weg, ist es weg, aber
vorgeschrieben ist, dass zum Ausgleich eine andere Fläche
ökologisch aufgewertet werden muss. Ein Paradebeispiel wäre
eine Parkplatz, der, von seiner künstlichen Decke befreit, wieder
aufblüht. Noch aber neigen Kommunen dazu, die Realisierung solcher
Ausgleichsflächen zu "vergessen".
In Knittlingen, wo umfangreiche Wohn- und Gewerbegebiete entstehen
sollen, wird nun ein Ökokonto eingerichtet, damit das
"Lippenbekenntnis" Ausgleichsflächen (Matthias Haas) endlich
spruchreif wird. Dass die Einrichtung der Flächen-Datenband nicht
von der Stadt, sondern vom Esslinger Büro Blaser vorgenommen
werden soll, schmeckte Hans Krauß (CDU) nicht. Die Mehrheit aber
setzte auf den Sachverstand der Spezialisten, die im Lauf des Jahres
den Flecken Knittlingen ökologisch einordnen werden.
Mühlacker-Tagblatt-Artikel wurde erstellt von Carolin Becker,
18.11.2004