Konkrete Pläne gefordert
Für Interkommunales Gewerbegebiet in Knittlingen wollen Kommunen Fakten auf den Tisch


KNITTLINGEN/MAULBRONN. Nachdem der Ölbronn-Dürrner Gemeinderat ein Interkommunales Gewerbegebiet (IKG) in Knittlingen hinterfragt hat, drängen auch andere Kommunen auf konkrete Pläne.

"Wenn man in Diskussionsprozesse einsteigt, muss man Fakten vorlegen können. Denn ohne ausreichende Argumente für ein IGK könnten Emotionen oder Kirchturmdenken eine Rolle spielen", erwartet Maulbronns Bürgermeister Andreas Felchle von der Stadt Knittlingen ein entsprechendes Grundkonzept. Es soll unter anderem aufzeigen, wie die Investition finanziert wird, wie es mit den Rückflüssen der Gewerbesteuer aussieht und wie die Infrastruktur geregelt wird. Nach Jahren der Ankündigung sei nie etwas Konkretes vorgelegt worden, so der Maulbronner Schultes. "In den nächsten Monaten muss das in die Gänge kommen."

Wegen seiner topografischen Lage und mangels eigener Möglichkeiten für Gewerbeflächen mache es für Maulbronn grundsätzlich Sinn, mit ins Boot eines IKGs zu gehen. Damit ein konsequenter und kompetenter Entscheidungsprozess in Gang komme, brauche es aber konkrete Pläne und gute Argumente aus Knittlingen. "Denn es darf sich niemand der Hoffnung hingeben, dass ein grundsätzliches Bekenntnis zum IKG gleichgesetzt wird mit einer Beteiligung", betont Felchle.

Ölbronn-Dürrns Gemeinderat hatte bereits vergangene Woche in seiner Stellungnahme zum Knittlinger Flächennutzungsplan das IKG kritisch hinterfragt. "Es fehlt ein konkretes Grundkonzept, in dem steht, was ein IKG kostet, welche Partner dabei sind, wie es erschlossen wird und wie die Verkehrsanbindung aussieht", erklärte Ölbronn-Dürrns Bürgermeister Adalbert Bangha gestern. Zudem müsse sich Knittlingen mit interessierten Gemeinden zusammensetzen. Er bekräftigte, dass Ölbronn-Dürrn kein Interesse am IKG habe (die PZ hat berichtet). Man wolle der Fauststadt zwar nicht in die Entwicklung reinreden. Es mache jedoch keinen Sinn, in Knittlingen Riesenflächen auszuweisen, wenn andernorts Flächen für Gewerbeansiedlungen entstünden, begründet er die Haltung der Gemeinde. In Ölbronn-Dürrn stünden beispielsweise fünf Hektar kurz vor der Erschließung.

Auch im Knittlinger Gemeinderat gibt es geteilte Meinungen zur Größe des Gewerbegebiets. Im Flächennutzungsplan sind dafür insgesamt 60 Hektar ausgewiesen: Rund 24 Hektar für den Eigenbedarf der Fauststadt, der Rest für das IKG. Bürgermeister Heinz-Peter Hopp betonte, parallel zu laufenden Genehmigungsverfahren entwickle Knittlingen derzeit einen Fahrplan für das IKG. Dieser stehe kurz vor dem Abschluss. "Sobald die Konzeption spruchreif ist und die planerischen und juristischen Voraussetzungen geschaffen sind, werden wir damit auf die Kommunen zugehen", so der Verwaltungschef. Darin sollen auch mögliche Verkehrsentlastungen enthalten sein.

PZ-Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 14.12.2004.


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