Mauerwerk unter der Lupe
Neues Verfahren gegen Schimmel im
Alten Festsaal der Knittlinger Schule
KNITTLINGEN. Magnetokinese heißt das Zauberwort, mit dem jetzt
der Schimmelbefall im Festsaal der Dr.-Johannes-Faust-Schule
Knittlingen bekämpft wird. Gestern begann die Bestandsaufnahme des
Mauerwerks, auf der die weitere Sanierungskonzeption aufbaut.
Günter Schwarzer hat das Verfahren der Magnetokinese entwickelt.
Es wirkt auf den Magnetfluss der Kraftfelder ein, der sich durch das
Zusammenspiel von Wasser-und Baustoffmolekülen entfaltet und das
Aufsteigen von Wasser in das Mauerwerk begünstigt. Mit einem
speziell aufeinander abgestimmten Antennensystem wird dieser Aufstieg
von Feuchtigkeit verhindert, in dem die Kapillarkräfte des Wassers
umgepolt werden. Das System ist in einem ovalen Metallgehäuse
untergebracht, in Kürze wird es im Festsaal der Knittlinger Schule
aufgehängt.
Manfred Weber von der Schwarzer Sanierungstechnik und Günter
Schwarzer untersuchten gestern das Mauerwerk und seine Schäden.
Nach Bohrungen an verschiedenen Stellen entnahmen und analysierten sie
Bohrmehl. Zudem wurden PH-Wert, Feuchtegehalt und die Konzentration von
Salzen, die maßgeblich Schimmelschäden begünstigen,
untersucht.
Wichtige Werte für Sanierung
Denn dies sind wichtige Werte für weitere
Sanierungsentscheidungen. Beispielsweise muss in Abhängigkeit
vorhandener Salze entschieden werden, welche Farben und welche Art von
Putz auf die Wände aufgetragen wird, nachdem der Schimmel
abgetragen wurde. Gerade hier werden laut Günter Schwarzer viele
Baufehler gemacht und wird so die Atmungsfähigkeit von Wänden
verhindert. Durch die Analyse können die Magnetokinese-Fachleute
der Stadt eine "Gesamtlösung" anbieten. Mit den
Sanierungsmaßnahmen könne sofort begonnen werden, so die
Experten.
Am Erfolg zweifeln die Sanierungstechniker nicht. Sie geben eine
20-jährige Funktions- und Trocknungsgarantie. Die Wirkung der
Maßnahmen wird nach sechs und zwölf Monaten und dann im
Jahresrhythmus überprüft. Bisherige Erfahrungen mit der
Magnetokinese haben laut Günter Schwarzer und Manfred Weber die!
Erwartu ngen übertroffen.
Knittlingens Bürgermeister Heinz-Peter Hopp sieht für weitere
städtische Gebäude Magnetokinese-Handlungsbedarf. "Mit wenig
Geld und Aufwand lässt sich damit viel erreichen", so das
Stadtoberhaupt. In die Trockenlegung von Gebäuden seien noch vor
Jahren sechsstellige Eurobeträge geflossen. Es stehe dabei jedoch
keineswegs fest, ob diese langfristig wirkungsvoll genug seien.
Für Hopp ist das Magnetokineseverfahren wesentlich
überzeugender. Er schlage dem Gemeinderat vor, für weitere
öffentliche Gebäude Untersuchungensaufträge zu vergeben,
damit bereits vor dem Entstehen von Feuchtigkeitsschäden
eingegriffen wird. Als Beispiel nennt er dabei die Knittlinger
Festhalle am Sportplatz.
PZ-Artikel wurde erstellt von: Volker Henkel am 10.12.2004.
ZURÜCK