Post auf dem Prüfstand
Zukunft von Minifiliale in Freudenstein ungewiss - "Versorgung sicherstellen"

KNITTLINGEN. Die Postfiliale im Knittlinger Stadtteil Freudenstein steht vor einer ungewissen Zukunft. Zwar gehört sie nach Angaben von Post-Pressesprecherin Gerhild Prophet derzeit nicht zu den Filialen, die die Post durch privat betriebene Agenturen ersetzen will. "Aber weitere Standorte könnten sich noch ergeben. Die Kleinstfilialen stehen bundesweit in Bezug auf die Nachfrage immer auf dem Prüfstand", erklärte Prophet auf Anfrage. Eine Schließung der Freudensteiner Minifiliale bestätigen oder verneinen wollte sie jedoch nicht.

Generell habe eine Umwandlung in eine Agentur weder etwas mit der Größe einer Kommune noch mit der Anzahl der in der Filiale beschäftigten Personen zu tun, unterstrich Prophet. Sondern beispielsweise mit einem Nachfrage-Rückgang oder der Möglichkeit, die Umwandlung sozial verträglich umzusetzen. In der Kleinstfiliale in der Maulbronner Straße arbeiten derzeit zwei Personen. Sie ist täglich für zwei Stunden geöffnet, Postbankleistungen werden dort nicht erbracht. In der Kernstadt Knittlingen gibt es bereits eine Postagentur im Einkaufsmarkt, dem ehemaligen Eurospar. Bürgermeister Heinz-Peter Hopp hat bislang keine Post der Post bekommen, die eine Schließung der Freudensteiner Minifiliale ankündigt. "Wir hätten da sowieso nichts zu sagen, da das Management diese Entscheidungen trifft. Aber man muss sich schon fragen, wie die Post die Versorgung in ländlichen Gemeinden sicherstellen will", sagte Hopp. Noch steht die Freudensteiner Filiale nicht zur Disposition. Sollte sie jedoch dicht gemacht werden, hält es Hopp für schwierig, in diesem Stadtteil einen Agentur-Betreiber zu finden. Dazu brauche es die entsprechende Infrastruktur mit Bürger- oder Tante-Emma-Laden. Er erinnerte zudem an die freiwillige Selbstverpflichtung der Post, nach der diese in Gemeinden ab 2000 Einwohnern präsent bleiben müsse. In Freudenstein-Hohenklingen leben derzeit nach Auskunft der Stadtverwaltung rund 1800 Menschen. "Das wäre also genau an der Grenze", so Hopp.

Artikel wurde erstellt von: Nicola Hiller am 04.08.2004.