Adventsraetsel13

Adventsrätsel 2013
Rätselforum 2013

1. Dezember

Benny Tattoo

Stuttgarter Straße
Knittlingen

2. Dezember

Störrhof
Knittlingen

2. Dezember 2013

3. Dezember

Sühnekreuz

Freudensteiner Straße

Sichelfehde

"Es war ein heißer, dürrer Sommer. Graue Staubschicht lag auf spärlichem Grün. Großer Durst plagte Pflanzen und Tiere. Vergebens suchten die weidenden Kühe nach einem saftigen Grasbüschel. Kein frisches Grün war auf den Wiesen und an den Wegrainen zu finden. Einem alten Weiblein dauerte die einzige Kuh, der sie immer sparsamer das Futter abmessen mußte. Und sie sah doch den Tag kommen, an dem die gute alte Liese die letzten Hälmchen zermahlen würde. Es gab wohl ein Fleckchen, auf dem noch etwas wuchs. Es war das Wiesenstück der geizigen Nachbarin, durch das der kleine Bach fließt. Aber nie und nimmer würde die Nachbarin ihr auch nur eine Handvoll Futter schenken. Aber Not kennt kein Gebot! Im ungewissen Licht des eben zunehmenden Mondes schleicht eine gebückte Gestalt den "Soffrich" hinaus, eine Sichel unter der Schürze versteckt und ein Grastuch unter dem Arm. Aber lauernde Augen haben die Alte erspäht. Die Nacht ist still. Mit leisem Tönen rieselt das Bächlein über die blanken Bachsteine, auch bald dem Versiegen nahe. Aber an seinem Ufer sproßt, wenn auch spärlich, Gras und grüne Kräuter. Blinkend heimst die Sichel dies Kostbare ein, als jäh triumphierendes Lachen laut wird und die ebenfalls sichelbewaffnete Nachbarin vor der erschrockenen Alten steht. Mit herrischer Bewegung will sie das Gestohlene an sich reißen, aber mit plötzlich erwachtem Mut der Verzweiflung verteidigt die alte Frau ihre Beute. Ein zäher, heißer Kampf beginnt. Die Sicheln kreuzen sich wie Schwerter und klingen auf. Rotes Blut tropft zur Erde, strömt heftiger und sickert in den Bach. Aus dem stoßweisen Atem wird Stöhnen, die Kämpferinnen ermatten und sinken sterbend nebeneinander nieder. Es wird ganz still. Die Mondsichel ist hinter dem Wald untergegangen. Die aufgehende Sonne beschien zwei starre, tote Frauengesichter. Schrecken ergriff die Knittlinger Bewohner, und als Erinnerung an diese schreckliche Tat und als stete Mahnung an eigene Schuld und Fehle errichtete man die zwei Steinkreuze, die bis heute Menschen und Zeiten überdauert haben."

Mit freundlicher Abdruckgenehmigung der W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Seiten 240 und 243 unseres Heimatbuches von Rektor i. R. Karl Weissert "Knittlingen - Geschichte einer Stadt" 1968

Alle Rechte vorbehalten: 1968 W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart Berlin Köln Mainz

4. Dezember

Leiterwagen

Schillingswaldstraße

Kleinvillars

5. Dezember 2013